In „The Melody“ treffen wir auf einen alten, verwitweten Musiker, Alfred Busi (Master Al). Er lebt am Meer, in einer etwas baufälligen Villa, umgeben von „the bosk“, einem ziemlich undurchdringlichen Gehölz, das nicht nur alle möglichen Tiere, sondern angeblich auch Affen?, Neandertaler?, Wolfskinder? – einfach Fremde beherbergt. Im ersten Teil des Romans verfolgen wir Al mit seiner Gestimmtheit – er trauert um seine Frau, wird alt, fühlt sich zu seiner picobello gestylten Schwägerin hingezogen, reminisziert.

In der Speisekammer wird er eines Nachts von – wie er fest glaubt – einem Jungen attackiert und gebissen; heftig einbandagiert wird er nochmals im Poverty Park überfallen, erscheint nicht zu seinem Konzert, freundet sich mit der dicklichen Nachbarin an, zerfällt zusehends – nicht zuletzt von seinen eigenen Liedtexten unterlegt.

Der intrigante Neffe will Als Wohngegend vermarkten, letztendlich gelingt ihm das, und ein Erzähler, der neue Nachbar, übernimmt die Fortführung der Geschichte; der Neffe sorgt für die Säuberung des bosks, alles Fremde wird vertrieben, so auch die Tiere, die in den Poverty Park übersiedelt werden. Al (und Alicia) kommen vielleicht zu Ruhe.

Crace vermengt die Charakterstudie mit zeitgenössischen Themen – Fremdenangst, Fremdenhass; Angst vor dem Unbekannten, dem Ursprünglichen. Und mit gewöhnlicher Profitgier. Das Allgemeine steht somit nicht nur neben dem Einzelfall Al (das Altern, der Verlust), sondern beides wird – wie nicht anders von Crace zu erwarten – gekonnt und geschickt vermengt, sodass man letztlich begreift, was für ein komplexes Konstrukt man gerade gelesen hat. Ob wir noch eines bekommen werden?

P. S. Sehr schön auch die abgebrochenen „Acknowledgments“.

pp. 272