Mun Mun

Autor ANDREWS, Jesse

Verlag Allen&Unwin 2018

Andrews hat schon zwei interessante Jugendbücher vorgelegt (s. Archiv), und auch diesmal liefert er uns einen Roman mit einem interessanten Konzept.

In Yewess (unschwer als U.S. zu erkennen), lebt man gut oder schlecht je nach Größe; und die Größe bemisst sich danach, wieviel Vermögen (Mun Mun) man besitzt. Man kann littlepoor (Rattengröße), middle-poor, middle-rich und bigrich (10 Stockwerke etwa) sein.

Drei Littlepoors, Warren, seine Schwester Prayer und der besonders unscheinbare Usher, versuchen an Mun Mun zu kommen; zu diesem Zweck trachten sie danach, für Prayer (15) einen Jusstudenten mit Mun Mun zu finden. Dabei landet Warren (13) im Jugendgefängnis, wird dort schwer malträtiert und ergibt sich seinem Schicksal; Uher verschwindet überhaupt spurlos.

Glücklicherweise ist da Kitty, Tochter eines reichen Politikers, die im Rahmen eines Schulsozialprojekts Warren aus dem Gefängnis holt, ihn (und Prayer) vergrößert und beiden den Karrierepfad ermöglichen will. Doch das funktioniert nicht so recht; Warren trifft alle möglichen kauzigen Gestalten, sein Mathetest will nicht hinhauen, sein einziger Ausweg ist oft die „Dreamworld“, die er ausgesprochen gut gestalten kann. Da trifft er Usher wieder – und der hat einen genialen Plan, wie alle über den Tisch gezogen werden können…

Andrews führt zwei Welten ein, die Dreamworld und die LifeandDeathWorld; daraus ergeben sich auch zwei Existenzformen, besonders für Warren, der nur in der Dreamworld stark ist. Das wird (vielleicht etwas zu lang) von Andrews mit viel Witz und scharfer Kritik dargestellt; sprachlich bemerkenswert ist, wie Wörter zusammengezogen werden und dadurch ebenfalls an Aussagekraft gewinnen (ofcourse). Keine leichte, aber eine durchaus lohnende Lektüre.

pp. 404 | 6. Klasse

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
04.01.2019
Link
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nein