Ro schottet sich ab, ist unfreundlich, unzugänglich, aber das hat einen triftigen Grund. Ihre Mutter ist ein Messie, ‚compulsive hoarding‘ ist ihr Alltag. Damit die Sozialarbeiter das nicht merken, igelt sich Ro im Haus ein. Aber da ist plötzlich der Nachbarsjunge Noah, der gelegentlich seinen Vater besucht, da ist vor allem aber Tanvi Shah, ein Mädchen, das nach langer Krebs-Therapie in die Klasse zurückkehrt. Tanvi bemüht sich aufrichtig um Ro, die alle Freundlichkeiten unwirsch zurückweist. Immerhin lässt sie es zu, dass Tanvi Ros Stimmtalent zum Vorschein bringt; und so ganz langsam muss sich auch wirklich etwas ändern, denn die Situation ist für alle Beteiligten eine große Belastung.

Das dauert tatsächlich seine (Lese)Zeit! Ro wird als derartig unfreundlich und aufreibend dargestellt, dass man sich schon fragen muss, warum es die anderen mit ihr aushalten. Konterkariert wird sie von der ewig aufmerksamen und gut gelaunten Tanvi, und es stellt sich eben die Frage, ob nicht beide etwas moderater gezeichnet hätten werden können. Sei’s drum – das Buch mäandriert sich einem relativ spannenden Schluss entgegen, und man darf allen den Daumen halten.

pp. 371 | 5. Klasse