Und dann passiert es doch, wie bei diesem Buch, dass man absolut von der Erzählung gefangen genommen wird, weil einfach sympathische Charaktere agieren und man, wie in diesem Fall, der Autorin bei ihrem Erstling die leichte Verkitschung am Ende verzeiht. Dafür entschädigt sie uns mit zahlreichen ‘twists’ in der Geschichte, die dafür sorgen, dass man einfach immer weiterlesen möchte.

David (14) wollte immer schon ein Mädchen sein; das wissen nur seine besten Freunde Felix und Essie, die mit ihm die angesehene Eden Park-School besuchen. Dennoch wird David sekkiert, vor allem vom Oberbully Harry.

Da taucht eines Tages ein Neuer auf: Leo. Er wurde der übel beleumundeten Cloverdale-School verwiesen und er, der aus schlechten sozialen Verhältnissen stammt, versucht sich nun als mürrischer Einzelgänger in Eden Park. Als er David vor einem Angriff Harrys rettet, bahnt sich einerseits eine Freundschaft zwischen David und Leo an, andererseits zwischen Alicia und Leo.

Warum das nicht gut gehen kann, liegt daran, dass Leo ein Geheimnis mit sich herumträgt, das ich hier nicht verraten will.

Williamson hat einen der wenigen Transgender-Romane geschrieben, und es sollte niemand meinen, das sei für die Mehrheit der LeserInnenschaft belanglos; ich habe in meinem Lehrerleben einige Transformationen miterlebt, und Williamson zeigt sehr empathisch, wie eine Gemeinschaft damit (nicht) umgehen kann. Und außerdem ist es, wie gesagt, ein spannender Roman mit vielen sympathischen Charakteren. Also – nichts wie lesen!

pp. 353