Dabei zahlt es sich nicht wirklich aus -wegen einer Handvoll fuckings und einem adult theme wie Sterbehilfe muss man nicht jeder amerikanischen Unsitte folgen.

Bobby ist fast achtzehn, sein Bruder Dan sechs Jahre jünger und den Computerspielen ergeben. Die Mutter stirbt langsam an MS, und eine wichtige Frage ist: Wie gehen jugendliche Pfleger/innen mit der Belastung um. Und wie erst recht gehen sie damit um, wenn ihre Angehörigen sie anflehen, ihnen das Leben nicht mehr zu verlängern. Unterstützt wird Bobby bloß von einer Freundin (Bel, just a mate) und von einer Selbsthilfegruppe, wo er den Amerikaner Lou kennenlernt, zu dem er sich spontan hingezogen fühlt. Schule, Krankenpflege, der Bruder und die Verwirrung der Gefühle lasten also schwer auf Bobby, und wir verfolgen ihn und sein Schicksal für einen relativ kurzen Zeitraum.

Ich weiß, das klingt nun etwas verroht, aber es will sich das Mitgefühl bei der Lektüre nicht wirklich einstellen. Gewiss, das Schicksal, das geschildert wird, ist schrecklich, und für manche Leser/innen mag es gute Therapie-Literatur sein, aber als Durchschnittsleser/in wird man eher distanziert bleiben, auch wenn Conaghan ein paar gängige YAN-Themen einstreut. Fazit: Nehmen Sie sich lieber seinen exzellenten Erstling „When Mr Dog Bites“ vor.

pp. 360 | 5./6. Klasse