Content-Management-Systeme im Vergleich

Bild: frankpeters / Thinkstock

Kaum etwas hat in den letzten Jahren das Internet so geprägt, wie Content-Management-Systeme (CMS). Durch diese Systeme wurde es möglich, auch ohne fundierte Kenntnisse in diversen Webtechnologien eine eigene, professionelle Homepage zu gestalten. Wir möchten Ihnen hier einige Systeme vorstellen.

Allgemein

Die Systeme, die wir Ihnen hier vorstellen möchten, sind allesamt Open-Source. Das bedeutet, dass ihre Verwendung kostenlos ist. Unsere Vorstellung erhebt natürlich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. CMS-Systeme gibt es in Hülle und Fülle - wir beschränken uns also auf die "Big Player".
Weiters ist noch zu erwähnen, dass es neben der Grundfunktionalität bei den meisten CMS-Systemen auch noch entsprechende Erweiterungen gibt, die man je nach Bedarf installieren kann. Dadurch lassen sich auch Funktionalitäten wir Gästebücher, Foren, Shop-Systeme, Benutzerregistrierungen, Nachrichtensysteme, Bildergalerien oder Mailformulare nachrüsten.

 

Joomla!

2005 als Fortführung des Mambo-Systems auf den Markt gekommen, hat sich Joomla! mittlerweile zu einem der beliebtesten CMS entwickelt. Die Vorteile sind dabei vor allem die einfache Verwaltung, die große Anzahl an Erweiterungen und die 550.000 Mitglieder im offiziellen Forum, die einem bei Problemen meist sehr kompetent weiterhelfen. Will man Joomla! allerdings für redaktionelle Abläufe verwenden, stößt man schnell an die Grenzen des Freigabe-Workflows. Diese Randfunktionalität wird man in den meisten Fällen aber kaum vermissen.
Joomla! unterscheidet bei den Inhalten streng nach funktioneller Struktur, eigentlichem Seiteninhalt und Layout. Das führt dazu, dass auch komplexere Seitenstrukturen sehr gut dargestellt werden können.
Noch kurz zur technischen Seite. Joomla! ist in PHP umgesetzt und benötigt somit am Server eine aktuelle PHP-Version. Weiters ist eine MySQL-Datenbank notwendig. Lizenziert ist das System unter GNU GPL v2 (freie Software).
TIPP: Die Education Group bietet Ihnen betreute Joomla!-Instanzen zu äußerst günstigen Konditionen an.

 

Typo3

Groß und mächtig - dafür aber auch komplexer. So könnte man Typo3 kurz zusammenfassen. Entwickelt wurde das System vom Norweger Kasper Skårhøj, mittlerweile finden sich weltweit über 500.000 Instanzen dieses CMS.
Aktuell gibt es etwa 5.000 Erweiterungen, die für Typo3 verwendet werden können. Gleichzeitig hat man aber auch die Möglichkeit, das System mit eigenen Scripten zu erweitern. Dies erfordert allerdings auch entsprechende Einarbeitungszeit. Durch die vielen Funktionen, die Typo3 bietet, ist es auch schwer zu sagen, wie lange der einzelne Anwender benötigt, um sich mit dem System vertraut zu machen. Das hängt einfach sehr stark davon ab, welche Features man verwenden will. Durch das umfangreiche Rollen- und Rechtesystem lassen sich auch redaktionelle Abläufe sehr gut bewältigen.
Die Nutzung teilt sich auch bei Typo3 auch drei Facetten auf: Das Website-Design, die Konfiguration mittels TypoScript und der eigentliche Inhalt der Seite. Für eine wirklich tiefgreifende Betreuung einer Typo3-Instanz ist die Beherrschung von TypoScript von großem Vorteil.
Technisch basiert Typo3 auf PHP, als Datenbanken können MySQL, MariaDB, PostgreSQL oder Oracle eingesetzt werden. Als Lizenz wird GPL (freie Software) verwendet.
TIPP: Auch das Hosting einer betreuten Typo3-Instanz können wir Ihnen bei der Education Group anbieten.

 

Drupal

Vom Belgier Dries Buytaert entwickelt, steht Drupal seit 2001 als Open Source zur Verfügung. Drupal wird weltweit millionenfach eingesetzt. Bekannte Anwendungen sind beispielsweise die Leserkommentare bei der deutschen Zeitung "Die Zeit" oder auch der Webauftritt des Weißen Hauses.
Drupal konzentriert sich sehr stark auf den Ansatz "Social Software". So sind in der (sonst eher schlanken) Grundinstallation bereits Funktionen wie Weblogs, Foren und TagClouds integriert. Die Konzentration auf den Social-Engineering-Gedanken war auch mit Sicherheit mitverantwortlich, dass sich um Drupal eine sehr starke Community entwickelt hat, die bei Problemen helfen kann.
Schwächen zeigt Drupal beim Erweiterungsmanagement. Erweiterungen können nur per FTP eingespielt werden. Durch die vielen Abhängigkeiten innerhalb von Modulen wird die Aktualisierung des Systems oft unnötig erschwert. Auch bei redaktionellen Abläufen sind Systeme wie Typo3 deutlich mächtiger, als Drupal.
Kurz zur Technik: das System basiert auf PHP 5.2.5, als Datenbank kann MySQL, PostgreSQL oder SQLite zum Einsatz kommen. Verfügbar ist Drupal unter der Lizenz GPL (Freie Software).

 

WordPress

Ursprünglich als Weblog-Anwendung gedacht, ermöglicht Wordpress mittlerweile auch hierarchische Seitenbäume. Der Entwickler Matthew Mullenweg gab 2003 die erste Hauptversion zum Download frei.
Ein großer Vorteil von Wordpress ist die schnelle und unkomplizierte Installation auf dem Webserver. Vom Download des Basispakets bis zum fertigen Blog vergehen im Idealfall keine fünf Minuten. Anders als beispielsweise bei Drupal ist die Aktualisierung einer WordPress-Instanz meist ein echter Genuss für den Administrator. Knopf im Backend drücken - fertig. Problemloser geht es bei kaum einem CMS. Einen großen Vorteil von WordPress stellen auch die Apps für viele Anwendungsgebiete dar. Es gibt sowohl Browser-Erweiterungen, Desktop-Anwendungen sowie Tools für mobile Endgeräte.
Ab einer gewissen Seitengröße stößt man mit WordPress allerdings trotzdem an Grenzen. Je umfangreicher die Homepage wird, desto mehr erkennt man, dass das System eigentlich für Weblogs konzipiert wurde. Auch multilinguale Seiten sind nur mit relativ viel Aufwand zu verwalten. Ebenfalls nur durch Plugin ermöglicht werden Rollen- und Rechtverwaltungen.
Technisch gibt es bei WordPress keine großen Überraschungen. Zum Einsatz kommen PHP und MySQL. Lizenziert ist das CMS unter GPL (Freie Software).

 

Fazit

Die hier vorgestellten Content-Management-Systeme zählen zu den beliebtesten am Markt - es gibt aber noch unzählige mehr. Falls Sie mit den Gedanken spielen, Ihre Homepage über ein CMS zu verwalten, möchten wir Ihnen hier noch einen Rat geben: Stellen Sie als Allererstes fest, was Sie auf Ihrer Homepage machen und darstellen wollen. Erst, wenn Sie genau wissen, welche Funktionalitäten Sie benötigen, sollten Sie sich auf die Suche nach dem passenden CMS machen. Die genaue Planung der Homepage erleichtert die Auswahl des CMS ungemein und kann einem böse Überraschungen ersparen. Nichts ist schlimmer, als mitten im Erstellungsprozess zu merken, dass einzelne Funktionalitäten, die man benötigt, nur mit viel Aufwand realisiert werden können.