Kasperskys erstes Betriebssystem

Bisher war der Softwarehersteller Kaspersky vor allem für sein Antivirus-Programm bekannt. Jetzt geht das Unternehmen aber einen Schritt weiter und stellt ein komplett eigenständiges Betriebssystem vor. Das soll vor allem eins sein: sicher.

Wenn man auf hohe Sicherheit Wert legt, hat man bisher meist den Weg zu Linux genommen. Sowohl server- als auch clientseitig ist eine der vielen Linux-Distributionen meist das Mittel der Wahl, wenn es um die Absicherung von Systemen gehen soll. Linux kommt dabei auch auf vielen Geräten zum Einsatz, die man gemeinhin als "Internet der Dinge" bezeichnet. Also Sachen wie Thermostate, Wetterstationen, Kühlschränke, Gegensprechanlagen, Jalousien und einfach alles, was mittlerweile übers Internet oder per App gesteuert werden kann. Das Problem dabei: viele Hersteller verwenden dafür Linux, machen sich aber um die Sicherheit nur sehr wenig Gedanken. Dadurch kann es dann schnell mal passieren, dass solche Systeme gehackt und dann beispielsweise für DDOS-Attacken verwendet werden. 

Der lange Weg von Kaspersky

Insgesamt 14 Jahre hat Kaspersky laut eigenen Angaben an dem Betriebssystem gearbeitet. Um es so "hacksicher" wie möglich zu machen wurde dabei von Null begonnen, ohne auch nur eine Codezeile von Linux oder anderen freien Betriebssystemen zu verwenden. Auch ein grafisches Benutzerinterface sucht man bei Kaspersky OS vergeblich. Das wird wohl auch nicht notwendig sein, da das Zielpublikum weniger der Endverbraucher ist, sondern vielmehr Unternehmen, die im Bereich "Internet of Things" tätig sind. 

Viel weiß man noch nicht

Das Betriebssystem ist bisher noch nicht "in freier Wildbahn" im Einsatz. Bisher gibt es nur einen Blog-Eintrag von Eugene Kaspersky, in dem auch gezeigt wird, wie das System auf einem Layer-3-Switch zum Einsatz kommt. Dort wird unter anderem auch erwähnt, dass das verwendete Sicherheitssystem wohl nur mit Einsatz eines Quantencomputers knackbar wäre - und davon sind wir wohl noch ein Weilchen entfernt. Den ganzen Blog-Eintrag finden Sie hier. Wir sind auf jeden Fall schon gespannt, wie es mit diesem System weitergeht ...

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