Linux-Bash für Windows

Bild: Canonical

Ein Großteil der Server weltweit läuft auf Linux. Dabei ist es noch immer unumgänglich, für die Verwaltung eines Linux-Systems auf einfache Textbefehle zurückzugreifen. Verwendet man als lokales Betriebssystem allerdings Windows, war das bisher nicht immer ganz einfach. Das ändert sich jetzt.

Die IT-Welt staunte Ende März 2016 nicht schlecht, als Microsoft auf der hauseigenen Konferenz "Build" verlautbaren ließ, dass für Windows 10 Linux-Support geplant ist. Vorbei scheinen also die langen Jahre, in denen Microsoft behauptet hat, dass OpenSource-Software nicht funktioniert und bei der Qualität nicht mithalten kann. 

Die Bash auf Windows

Zukünftig können Entwickler und Administratoren in Windows 10 die Unix-Bash verwenden. Die sog. Bash ist eine Eingabeaufforderung, die eine große Menge an Tools mit sich bringt, mit denen sich Linux-Systeme verwalten lassen. Oder anders ausgedrückt: mit der Bash wird die schöne Welt von Ubuntu auf den Windows-Desktop gebracht, ohne dafür einen Linux-Kernel zu benötigen. Zugegeben: mit Workarounds wie Cygwin, MSYS oder einem Linux in einer virtuellen Maschine ging das zwar bisher auch schon - alle diese Lösungen hatten aber ein eigenes Set an Nachteilen mit an Board, die durch die direkte Integration wegfallen.
Geschaffen wurde diese Systematik von Microsoft in Zusammenarbeit mit Ubuntu-Distributor Canonical. Genannt wird das Ganze jetzt einfach Windows Subsystem for Linux (WSL), da im Hintergrund ein komplettes Ubuntu User-Mode Image läuft ...

Keine Integration mit GUI

Während man in der Bash natürlich eine Vielzahl von Programmen und Funktionen verwenden kann, darf man natürlich nicht dem Glauben verfallen, dass jetzt sämtliche Linux-Programme unter Windows laufen oder eine Integration in diese Richtung angestrebt wird. Applikationen mit grafischer Benutzeroberfläche gibt es nicht und es ist fraglich, ob es sie überhaupt mal geben wird. Doch wie gesagt: vor allem für Developer und Administratoren ist die Bash auf Windows ein nützliches und praktisches Feature und vor allem wohl auch ein Zeichen, wo die weitere Reise der verschiedenen Betriebssysteme hingehen wird.

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