Mehr Speicherplatz dank Helium

Bild: Mark J P, Flickr

Bei vier Terabyte Speicher war bei handelsüblichen 3,5-Zoll_Festplatten bisher Schluss. Wieder einmal ist es aber die physikalische Grundlagenforschung, die hier zu Hilfe eilt und dieses Limit um 50 Prozent erhöht. Das Zaubermittel heißt dabei nun Helium.

So wie sich die Taktfrequenz von Prozessoren stetig erhöht, wird auch die Speichermöglichkeit auf Festplatten ständig höher. Von der ersten Festplatte (der IBM 350 aus dem Jahr 1956), die auf 50 Aluminiumplatten in einem 1,70 Meter hohen Gehäuse sagenhafte fünf Megabyte speichern konnte, sind wir heute bei der 800-tausendfachen Speicherkapazität in einem 3,5-Zoll-Gehäuse. Hier sah es bisher aber danach aus, als wäre weitestgehend Schluss. Zum einen können die Magnetbits zur Speicherung kaum noch verkleinert werden, zum anderen können in einem Standard-Gehäuse nicht mehr Speicherplatten untergebracht werden, da die Luftverwirbelungen bei den hohen Drehgeschwindigkeiten (meist so um die 7.200 Umdrehungen/Minute) einfach zu groß werden.

Vom Edelgas zum Wundergas

Abhilfe schafft bei dieser Problematik nun das Edelgas Helium. Füllt man es anstatt normaler Luft ins ohnehin hermetisch abgeschlossene Festplattengehäuse, entstehen aufgrund der geringeren Dichte deutlich weniger Verwirbelungen. Dadurch lassen sich plötzlich mehr Scheiben verbauen und die Speicherkapazität erhöht sich entsprechend. Weiterer Vorteil ist, dass durch den geringeren Reibungswiderstand sowohl der Stromverbrauch sinkt, als auch weniger Abwärme entsteht. Das fällt zwar für den normalen Heimanwender kaum ins Gewicht - bei großen Rechenzentren kann das allerdings deutliche Vorteile mit sich bringen. Nachteil ist aktuell allerdings noch der Preis. Als einer der ersten Anbieter auf dem Markt verlangt HGST für die Ultrastar He6 aktuell rund 550 Euro.

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