Die Herz-Hirn-Connection

"Meine Ausführungen", schreibt der Autor im Vorwort, " sollen darlegen, wie Emotionen und unser Geist ("mind") - unser Gehirn - die Gesundheit von Herz und Kreislauf beeinflussen können und umgekehrt...

Buchtitel: Die Herz-Hirn-Connection. Wie Emotionen, Denken und Stress unser Herz beeinflussen.
AutorInnen:
 Rüegg J C 
Verlag: Schattauer
Erschienen: 2012

Zum Inhalt

"Meine Ausführungen", schreibt der Autor im Vorwort, " sollen darlegen,wie Emotionen und unser Geist ("mind") - unser Gehirn - die Gesundheit von Herz und Kreislauf beeinflussen können und umgekehrt. Heute verstehen wir beispielsweise bis ins molekulare Detail, auf welche Weise Trauer die Symptome des "gebrochenen Herzens" erzeugt und was dabei im Gehirn geschieht. Die Psychosomatik des Herzens ist also eine Disziplin, die auch naturwissenschaftlichen Ansprüchen genügen kann." (VIIf). Rüegg plädiert für ein ganzheitliches psychosomatisches Krankheitsverständnis gegenüber einer rein somatisch orientierten Medizin.

Wie die acht Kapitelüberschriften verdeutlichen, geht es in diesem Buch um eine umfassende Information über die wesentlichen das Herz betreffende Themen: Herz und Seele (zur Einführung), zur Biologie des Herzens (eine Tour d´Horizon , was das Herz antreibt (Calcium & Co), die sensible Pumpe (wie Emotionen das Herz erschüttern), Herzattacken (Stress und Ärger gehen zu Herzen), Bluthochruck und Stress (Gesundheit beginnt im Kopf), Herzschwäche und Depression (warum Bewegung gut tut) und funktionelle Herzbeschwerden (wenn das Herz schmerzt und der Arzt "nichts" findet). Wie der Rezensent aus  langer therapeutischer  und Wissen vermittelnder Beschäftigung mit Psychosomatik weiß, stellt das Herz oft eine Tabuzone dar und jedes pulsierende, lebendige Spüren des Herzens kann oft mit Angst besetzt sein, sodass es den meisten Menschen oft lieber zu sein scheint, das Herz überhaupt nicht zu spüren. Analog müsste man ableiten, dass die Leserschaft "einen Bogen macht" um die genaue Beschreibung des Herzens als Organ und sensibel funktionierendes "Lebenszentrum".  Beim vorliegenden Buch ist dieses Aus-dem-Feld-Gehen nicht zu befürchten: Rüegg schreibt verständlich, sachlich, aber doch mit einem immer mitschwingenden Engagement, mit dem er die Komplexität  der "sensiblen Pumpe" anschaulich darstellt und Bewunderung statt Angst im Leser bewirkt. "Gesundheit beginnt im Kopf" , schreibt der Autor (S 99) und fasst damit seine voran gegangene "Mahnung" betreffend den Risikofaktor Lebensführung zusammen:"Mitentscheidend für eine nachhaltige Änderung des Lebensstils ist die innere Überzeugung, dazu überhaupt fähig zu sein, die so genannte Selbstwirksamkeit. Patienten verdanken sie oftmals ihrer psychosomatischen Intelligenz, die auch ein kompetenter Therapeut zu vermitteln weiß - durch Psychoedukation."

Auf Seite 166 meint der Autor: "Worte wirken manchmal wie ein Medikament". In diesem Sinn ist Rüeggs Buch Psychoedukation im besten Sinn -  in einer auf weiten Strecken über die Sachinformation hinaus gehenden Diktion, auf die der Satz vom Wort als heilendes Medikament  zutrifft.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
04.12.2012
Link
https://www.edugroup.at/bildung/paedagogen-paedagoginnen/rezensionen/detail/die-herz-hirn-connection.html
Kostenpflichtig
nein