Schulraum gleich Lernraum?

Leider sind Schulräume nicht immer geeignete Lernräume. Der Unterricht ist im Wandel und unterrichtet wird oft in Gebäuden, die 50 Jahre oder mehr auf dem Buckel haben.

Dieses Problem war zentrales Thema beim Symposium "schulRAUMkultur - Ein Symposium zu Lernwelten und Baukultur".

Das aktuelle Neu-, Zu- und Umbauen unserer Schulen verlangt von uns, den Schulraum, seine Entstehung und seinen Einfluss auf die NutzerInnen konkret zu reflektieren. Planen und Bauen kann Lehr- und Lernanlass für eine neue Kultur im Umgang mit dem Raum der Schule sein. (Michael Zinner, Kurator)

Michael Zinner, von der Linzer Kunstuni, ist der festen Überzeugung, dass jetzt der optimale Zeitpunkt ist, neue Lernräume zu schaffen. Viele Schulen befinden sich kurz vorm Umbau - und das Geld, das investiert wird, kann auch in modernen Schulbau investiert werden. Modern muss nicht gleich teurer sein.

Wichtig ist ihm der partizipative Aspekt des Schulbaus. Alle Beteiligten müssen am Schulbau involviert sein - Architekten, Politiker, Lehrkräfte, Schüler, Schulerhalter und Eltern. Durch den gemeinsamen Prozess ist die Akzeptanz viel größer beim Umbau oder Neubau.

Der zweite große Themenbereich des Symposiums konzentrierte sich auf die Vermittlung von Baukultur bzw. den bewussten Umgang mit Raum. Baukulturvermittlung kann als Querschnittsmaterie vom Fachdenken weg hin zu kompetenzorientierten Lehr- und Lernformen führen.

Lernen und Raum in Einklang bringen – das Beispiel Südtirol

Josef Watschinger gibt Einblick über die Situation des Schulbaus in Südtirol. Er zeigt drei Praxisbeispiele und erklärt die Hintergründe, wieso sich in Südtirol eine erweiterte Lernkultur entwickeln hat können. Teil davon ist auch die neue Schulraumkultur. Weiters präsentiert er nützliche Initiativen, die aus diesem Prozess hervorgegangen sind.

Dem Lernen RAUM geben

Franz Hammerer von der KPH Wien/Krems fordert für Österreichs Schulen vor allem zwei Dinge:

1) Kein Zu-, Um- oder Neubau mehr, ohne die starren Strukturen "Klasse, Gang, ..." zu verändern.
2) Jeder Umbau oder Neubau muss in einen Schul- und Unterrichtsprozess eingebunden werden.

Partizipation & Architektur

Susanne Hofmann (Architektin, Die Baupiloten, TU Berlin) stellt in ihrem Vortrag "wie gehabt: voneinander lernen – Partizipation & Architektur" verschiedene Initiativen und Kooperationen zwischen Pädagogik und Architektur vor. Hofmann klärt u.a. die provokante Frage, wieso man sich als Architekt "die Partizipation überhaupt antut".

Räumlich-pädagogische Konzepte – Pilotprojekte

Die Architektin Karin Schwarz-Viechtbauer vom Österreichischen Institut für Schul- und Sportstättenbau (ÖISS) geht auf, vom ÖISS betreute Projekte, ein. Neben praktischen Anschauungsbeispielen betont Schwarz-Viechtbauer vor allem die Bedeutung der Phase 0. Die sollte im wahrsten Sinne des Wortes "Schule machen".

RAUMWERTanalyse

Die Vision von den Architekten Franz Ryznar und Ursula Spannberger ist, dass jeder Schulneubau oder jede Schulsanierung so geplant und durchgeführt wird, dass neue Lernkultur optimal unterstützt wird. "Unsere Vision ist letztendens Schulen der Begeisterung", so Ryznar.

In 3 Tagen ist alles anders! Die "vor ort ideenwerkstatt"

Die "vor ort ideenwerkstatt (c)" ist ein von nonconform entwickeltes neues Modell für die Ideenfindung von baulichen Zukunftsaufgaben in Gemeinden und Schulen. Die Kernidee ist, dass die Auftraggeber und ihr Umfeld in den Planungsprozess eingebunden werden. Roland Gruber und Erwin Dorn zeigen an einem Beispiel, wie das in der Praxis funktioneren kann!

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
11.12.2012
Link
https://www.edugroup.at/bildung/paedagogen-paedagoginnen/dem-lernen-auf-der-spur/detail/schulraum-gleich-lernraum.html
Kostenpflichtig
nein