3D-Drucker in der Schule

In der Industrie, dem Produktdesign oder der Wissenschaft sind sie für die Teile- und Produktfertigung seit den 90er Jahren unverzichtbar, für den Mainstream blieben sie bisher nur Zukunftsmusik. Die Rede ist von 3D-Druckern.

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Das dreidimensionale Drucken wurde durch das Start-Up-Unternehmen MakerBot populär, welches halbwegs erschwingliche Geräte auf den Markt brachte. Sogenannte "Replikatoren" - also Maschinen, die alles herstellen können, sind auch aus der Science Fiction bekannt. Die Firma MakerBot hat ihr Produkt auch entsprechend benannt (Replicator). Seither ist die Erfolgsgeschichte der 3D Drucker nicht mehr zu bremsen und bahnt sich ihren Weg weg vom Bastler hin zu den Endanwendern. Auch der Markt für entsprechendes Zubehör und die Anwendung von thematischen Fachbegriffen im Alltag steigt enorm. Zusammenfassende Erklärungen und hilfreiche Informationen dazu findet man auf einigen Community Seiten (siehe: http://filament-test.com/anleitungen/). Weiters haben offen zugängliche Internet-Software und Selbstbausätze ihren Teil dazu beigetragen, dass die Zukunftstechnologie den Sprung in die Wohnzimmer und in Schulen geschafft hat.

In England beispielsweise soll es bald einen neuen Lehrplan geben, der staatliche Schulen dazu verpflichten soll, 3D-Modellierung und computergestütztes Produktdesign im Rahmen des Unterrichts anzubieten. Es wird sich zeigen, ob vielleicht sogar 3D-Drucker in Zukunft zur Grundausstattung in englischen Schulen gehören werden. Denn auch dazugehörige Technologien wie 3D-Scanner könnten wegweisend für solche Anschaffungen sein, da damit im Unterricht gearbeitet werden könnte.

In Deutschland gibt es Berufsbildungseinrichtungen und allgemeinbildende Schulen, die 3D-Drucker im Unterricht einsetzen. Der vom Bildungsministerium geförderte Verein "FabLab München e.V." beschäftigt sich bereits intensiv mit dem dreidimensionalen Drucken im Bildungskontext und ermöglicht es Schulen, im Rahmen von Workshops in die Thematik einzusteigen. (siehe: http://www.digital-lernen.de/nachrichten/technik/einzelansicht/artikel/3d-drucker-in-der-schule.html)

Auch in Österreich werden auf Initiative des Bildungsministeriums im Rahmen des EU-Projekts iTEC (Innovative Technologies for Engaging Classrooms) bereits erste Workshops zum Selberbauen von 3D-Druckern für Interessierte abgehalten.

3D-Drucker-Bau an 6 Schulen in Österreich - Machen Sie mit!

Das Forschungsförderungsprojekt "Fabrikatoren-Schule" wurde im Juni 2013 gestartet. Unter den Projektpartnern ist auch Informatik-Landesschulinspektor für OÖ, Günter Schwarz. Im Rahmen von OTELO (Offenes Technologie Labor) werden an 6 Pilot-Schulen (BG/BRG Gmunden, BRG Vöcklabruck, NMS Gmunden, NMS Vorchdorf, VS Stadt Gmunden, VS Sonnenhaus Lambach) 3D-Drucker gebaut, erprobt und eine Begleitforschung angestellt, damit sogenannte Maker Spaces (3D-Drucker, Lasercutter, 3D-Scanner, Fräsen, CAD-Zeichencomputer) mittelfristig in vielen Schulen etabliert werden können. Zielgruppen sind die Sekundarstufe I (NMS, HS, AHS) und die AHS Oberstufe. Finanziert wird das Projekt vom Infrastrukturministerium, mit knapp 60.000 €. Im Herbst/Winter 2013 werden die ersten Bau-Workshops abgehalten. Eine Schlussveranstaltung mit Printparty und Design-Contest rundet das Projekt ab, welches bis Februar 2015 laufen soll.

Es können noch Schulen mitmachen und je 1.000 € Kooperationszuschuss erhalten, wenn sie selbstständig ein ähnliches Projekt realisieren. Bereits fixierte Schulen sind: Hamerlinggymnasium, PTS Linz, BORG Linz, Übungsschule der PH Salzburg, BG/BRG Rohrbach, Khevenhüllergymnasium.

Weitere Projektpartner sind:

  • Josef Aigner, Verein für Regionalentwicklung Gmunden-Vöcklabruck
  • Miba Laakirchen (Mitwirkung am 3D-Drucker-Bau, Ziel von Exkursionen, Schauplatz der 3D-Druckerparty)
  • Markus Kaltenbrunner/EVO-tech (Leitung 3D-Drucker-Bau)
  • Verein Otelo Offenes Technologielabor
  • Pädagogische Hochschulen OÖ und Salzburg (Erstellung eines pädagogischen Konzeptes für eine Implementierung von Open Source 3D-Druck in der Schule)

Fakt ist, dass 3D-Druck auf junge Leute eine ungeheure Faszination ausübt, es ist an der Zeit, diese Zukunftstechnologie in die Schulen zu bringen!