Soziale Netzwerke helfen Jugendliche

Früher war es das Sorgentelefon, heutzutage suchen Jugendliche lieber Hilfe bei Sozialen Netzwerken - vor allem bei Suizid-Gedanken wenden sie sich eher an Selbstmord-präventive Plattformen als an Hotlines.

Eine einmonatige Untersuchung der Ohio State University hat genau dies ermittelt. Bislang waren soziale Medien für viele ein Dorn im Auge, da sie als eine offene Möglichkeit für Selbstmordpakte und Cybermobbing gesehen wurden und häufig zu verketteten Verzweiflungstaten geführt haben.

Doch die Forscher konnten während der einmonatigen Erhebungsphase aus zwei Mio. Kommentaren rund 1.080 finden, die sich mit dem Wunsch nach dem Tod beschäftigten. Auch SMS gelten als übliche Form, die Verzweiflung zu offenbaren. Hotlines und spezifische Unterstützungsplattformen für Selbstmord-Gefährdete würden jedoch am seltensten zurate gezogen.

Laut Psychotherapeuten ist der Suizidgedanke im Jugendalter nicht ungewöhnlich, da während dieser Periode eine starke Veränderung bzw. Entwicklung stattfindet.

Genaue Aufklärung und Hilfemaßnahmen

Die Aufklärungsarbeit bei Social-Media-Seiten ist daher enorm wichtig. Vor allem die Frage - was können Freunde unternehmen, sobald sie Äußerungen zu Selbstmordgedanken gelesen oder gehört haben - sollte genau thematisiert werden. Die Plattformen sollten Kriseninterventions-Skills unter Jugendlichen vermitteln, sodass sie sich gegenseitig helfen und auch der Miteinbezug Erwachsener und Experten soll erlernt werden.

147 trotzdem nicht vergessen!

"147 Rat auf Draht" ist die bekannteste offizielle Notrufnummer für Kinder, Jugendliche und deren Bezugspersonen und besteht seit nun mehr als 25 Jahren. Rund 4000 Hilfesuchende melden sich allein via Online-Beratung. "Rat auf Draht" ist somit die meistfrequentierteste Online-Beratungsstelle Österreichs. Statistisch gesehen wird jeden Tag mehr als ein Suizid in Krisengesprächen verhindert - etwa 470 Gespräche pro Jahr sind konkreten Suizidabsichten.

Daher ist es auch ganz wichtig, dass "147 Rat auf Draht" weiter besteht. Durch Sparmaßnahmen ist die Notrufnummer leider vor der Einstellung bedroht. Um dies zu verhindern, wurden bereits Initiativen wie zB. auf Facebook gestartet. Auch das Jugendportal HelpStars und viele weitere nehmen rege an der Rettung teil. Setzen auch Sie ein Zeichen und unterstützen Sie die wichtige Anlaufstelle für Österreichs Kinder und Jugendliche.

Quelle: pressetext.at