Schule: 

Entwicklung:

Warum haben wir uns auf den Weg zu einer „Bewegten Schule“ gemacht?

Viele Kinder sind zunehmend der Einschränkung von Bewegungsräumen ausgesetzt.

Echte soziale Kontakte und körperliche Betätigung der Kinder sind oft sehr eingeschränkt.

Die „Stilllegung“ des Körpers bringt eine Bewegungslosigkeit mit sich: Erfahrungen, vor allem lustbetonte Erfahrungen, werden nicht mehr mit dem Körper gesammelt, sondern durch elektronische Medien vermittelt. Kinder spielen z.B. nicht mehr Fußball, sondern FIFA, sie spielen nicht mehr mit andern Kindern im Freien, sondern sitzen alleine vor dem Bildschirm und spielen Computerspiele.

Die „Bewegte Schule“ soll helfen, körperliche und soziale Erfahrungen wieder zu erleben. Die Kinder erleben Freude am Spiel mit anderen, werden vor Herausforderungen gestellt, dürfen Erfolgserlebnisse spüren, aber auch ihre Grenzen erfahren.

Sportunterricht allein kann zeitlich nicht umfangreich genug sein, um entstandene Defizite zu kompensieren.

Aus diesem Grund haben wir beschlossen, zusätzlich zum Unterrichtsfach 'Bewegung und Sport' TÄGLICH Bewegungseinheiten  einzuführen, die neben der positiven Auswirkung auf den Körper, auch die Aufmerksamkeit und Konzentration fördern.

Was waren die ersten Schritte?

• Entwickeln einer Zielvorstellung: Jeden Tag mehr Bewegung statt jeden Tag eine Turnstunde
• Umsetzen der Zielvorstellung durch konkrete Angebote: längere große Pause, Spielekiste, Pausenhof autofrei gemacht, Turnsaal in der großen Pause geöffnet

Kurzbeschreibung der Entwicklung (Erfolge, Hindernisse, Stolpersteine):

Entwicklung eines Doppelstundenmodells, wodurch die kurzen 5-Minuten- Pausen wegfallen, dafür aber mehr Zeit zwischen 2.und 3. bzw. 4. und 5. Stunde zur Verfügung steht. Der Wegfall der Pausen wird durch kurze Bewegungseinheiten während der Unterrichtsstunden kompensiert.
Um während der warmen Jahreszeit den Pausenhof nützen zu können, wurden ein Park-und Fahrverbot erlassen. Dadurch können die Kinder während der Pause im Hof spielen (Spiele aus der Spielekiste) oder sich einfach nur an der frischen Luft mit anderen unterhalten. Ist es zu kalt oder regnet es, steht den SchülerInnen der Turnsaal zur Verfügung.
Zusätzlich wurde das Jausenbuffet vom 2. Stock in das Erdgeschoß verlegt, damit sich die Kinder auch beim Holen einer Jause bewegen müssen. Da aber noch immer viele Kinder während der Pause in den Klassen blieben, haben wir durchgesetzt, dass alle Kinder während der großen Pause die Klasse verlassen und lüften müssen.
Natürlich lief am Anfang nicht alles reibungslos, denn die Kinder und auch die Lehrer brauchten einige Zeit um sich an die neuen Vorgaben zu gewöhnen.

Ist-Stand:

Unterrichtsqualität:

• Kurze Bewegungseinheiten in der Klasse in den Doppelstunden
• Termine und Informationen täglich am Infoscreen sichtbar
• Verbindliche Beginn- und Schlusszeiten bei Dienstbesprechungen und Konferenzen
• Elterngespräche nur nach Terminvergabe (Sprechstunde)
• Schulrituale: Feste und Feiern im Jahreskreis, Bewegungsfeste (Fußballturnier, Gruppendynamischer Bewegungswettbewerb zum Schulschluss)
• Kooperation mit dem SC Zwickl Zwettl und der Regionalmusikschule Waldviertel Mitte
• Regelmäßige Fortbildungen und Verankerung des Konzeptes in SQA

Steuern/Organisieren:

• Auflösung der 50 Minuten-Einheiten: Doppelstundenmodell in allen U-Fächern
• Verzicht auf 5 Minuten Pausen zugunsten der Verlängerung der großen Pausen
• Kleine Klassen
• Lernen in Bewegung (es werden verschiedene Unterrichtsmethoden angewandt, bei denen sich die SchülerInnen während des Lernens in Bewegung befinden. In den Lernwerkstätten zB rotieren SchülerInnengruppen. Ca. alle 20 Minuten wird dabei der Raum/die Klasse gewechselt).
• Bewegungspausen: Der Unterricht wird durch kurze Bewegungspausen unterbrochen, gleichzeitig wird die Klasse gelüftet und die Kinder können danach wieder konzentriert dem Unterricht folgen.

Lern- und Lebensraum:

• Höhenverstellbare Tische und Stühle
• Nischen als Rückzugsraum (Entspannungsraum, Ruheraum Bibliothek)
• Freiluftklasse
• Bewegte Pause im Schulhof (Pausenspielkiste). Unsere SchülerInnen verlassen in der großen Pause, die 20 Minuten dauert, die Klasse und haben die Möglichkeit, sich bei entsprechender Witterung in unserem Pausenhof zu bewegen. Dazu können sie aus der zur Verfügung stehenden Spielkiste Bälle, Seile, Frisbees, … verwenden.
• Bewegte Pause in der Turnhalle (bei Schlechtwetter)
• Gesunde Jause: Wir achten auch darauf, was die Kinder in den Pausen zu sich nehmen. So werden wir an drei Tagen der Woche mit einer gesunden Jause beliefert. Aus einem Milchautomaten können die SchülerInnen Milchgetränke, direkt und frisch vom Bauernhof geliefert, wählen.
• Grander Wasser in der gesamten Schule
• Lehrkräfte haben einen ausreichend großen Arbeitsplatz
• Bewegte Konferenz

Ausblick:

Nächste Schritte:
Das Begonnene festigen

Vision: 
Den Schulhof in einen Bewegungsgarten umzuwandeln.

Tipps für andere: 
Einen Schritt nach dem anderen setzen und nicht zu viel auf einmal zu wollen.

Schulbesuche:
Interessierten Kollegen/innen geben wir gerne die Möglichkeit nach Vereinbarung Einblick in den praktischen Unterrichtsalltag bei uns zu gewähren.