Wild Thing

Bazells “Beat the Reaper” (s. Archiv) war ein echter Überraschungserfolg! Kein Wunder, dass sein zweiter Roman um den ehemaligen Auftragskiller Dr. Pietro Brnwa mit großer Spannung erwartet worden ist – so großer, dass die deutsche Übersetzung bereits vor dem Erscheinen des Orginals gekauft werd ...

Bazells “Beat the Reaper” (s. Archiv) war ein echter Überraschungserfolg! Kein Wunder, dass sein zweiter Roman um den ehemaligen Auftragskiller Dr. Pietro Brnwa mit großer Spannung erwartet worden ist – so großer, dass die deutsche Übersetzung bereits vor dem Erscheinen des Orginals gekauft werden konnte.

Und? Gilt das Diktum “Sequels suck”? Aus meiner Sicht leider ja, denn Bazell hat diesmal versucht, zu cleverclever zu sein (allein der Abschnitt Sources macht dreißig Seiten aus). Es ist alles da – Tempo, Witz und die legendären Fußnoten, aber es ist alles einfach des Guten zu viel.

Als Dr Lionel Azimuth soll Brnwa, gemeinsam mit der Paläontologin Violet Hurst, die Wahrheit über das Monster vom White Lake (so eine Mischung aus Nessie und Bigfoot, wassermäßig gesehen) herausfinden. Ab da geht es drunter und drüber: Ein Gerichtsmediziner klassifiziert alle Todesfälle als Bootsunglück, die Mafia ist hinter Brnwa her, ein Meth-Dealer, ein ehrgeiziges chinesisches Brüderpaar, ein Popstar und der Führer vor Ort (Reggie) komplettieren die seltsame Menagerie. Als Draufgabe taucht auch noch Sarah Palin auf!

Garniert ist alles mit viel Öko-Wissenschaft, Klimawandel und Korruption. Sie sehen schon – eine Trilogie wäre hier angebracht gewesen. In Wirklichkeit kündigt sich im Epilog ein weiterer Band um unseren Helden an (die Mafia schläft nicht); hoffentlich wird der ein bisschen weniger überladen. Und selbst wenn: Bazell ist offensichtlich Pflichtlektüre im Bereich gehobener Unterhaltung.

New York: Little, Brown & Company 2012; pp. 388

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Education Group
Veröffentlicht am
01.03.2012
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