Sportwissenschaftliche / medizinische Begründung
"Sprünge" kommen in zahlreichen Sportarten vor, so dass man im Unterricht aus
Bewegung und Sport leicht anknüpfen kann. Das Spektrum reicht außerdem von einfachen
Sprungformen (einbeinige / beidbeinige Sprünge) bis hin zu hochkomplexen Varianten,
von normierten Formen bis zu Phantasiesprüngen, wodurch man alle Alters- und
Leistungsstufen ansprechen kann. Zudem machen Sprünge den Kindern und Jugendlichen
großen Spaß.
Neben den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten im Unterricht muss vor allem der
hohe gesundheitliche Stellenwert von Sprüngen betont werden. Bewegung und
körperliches Training im Allgemeinen und Sprünge im Speziellen stellen eine
äußerst wirksame Form der Prävention von Osteoporose (Knochenschwund) dar,
weil schon im Kindes- und Jugendalter die Grundlagen für eine entsprechende
Knochendichte gelegt werden können. Dazu einige Fakten:
- Osteoporose stellt mittlerweile eine der primären Volkskrankheiten dar (wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck).
- Von der WHO wurde Osteoporose in die Liste der weltweit 10 bedeutendsten Krankheiten aufgenommen (in Bezug auf die Krankheitsfolgen und die Behandlungskosten).
- Etwa 600.000 - 700.000 Menschen in Österreich leiden an Osteoporose oder haben ein hohes Osteoporoserisiko. Etwa ein Drittel aller Frauen nach dem Wechsel ist davon betroffen.
- Osteoporose-bedingte Frakturen führen zu Immobilität und Pflegebedürftigkeit, zu Schmerzen und verminderter Lebensqualität.
- In Österreich gab es 1995 rund 520.000 Wirbelkörper - Frakturen. Bis zum Jahr 2050 wird diese Zahl ohne entsprechende Gegenmaßnahmen auf über 900.000 ansteigen. Die Zahl der Oberschenkelhalsfrakturen wird in Österreich auf 14.000 pro Jahr geschätzt. Im Jahr 2050 werden vermutlich 25.000 zu versorgen sein. 90 % dieser Oberschenkelbrüche sind nicht durch Unfälle bedingt sondern sind auf Osteoporose zurückzuführen. EU-weit erleiden jährlich 400.000 Frauen einen Oberschenkelhalsbruch, im Jahr 2050 werden es vermutlich eine Million Frauen sein.
- Volkswirtschaftlicher Aufwand zur Behandlung der Osteoporose
Die Kosten der medizinischen Versorgung (Operation & Spitalaufenthalt) einer Oberschenkelhalsfraktur betragen zurzeit etwa 12.500 €. Bei 14.000 Schenkelhalsfrakturen jährlich in Österreich resultieren daraus jährliche Kosten von 175 Millionen Euro. Kalkuliert man dazu noch die Kosten der Remobilisation, so verdreifacht sich diese Zahl auf etwa 525 Millionen Euro pro Jahr.
Entstehung und Ursachen von Osteoporose
Frauen leiden häufiger an Osteoporose als Männer, da mit den Wechseljahren
die Östrogene als ein Schutzfaktor des Knochens ausfallen. Eine von drei Frauen
und einer von sechs Männern über 50 Jahren tragen das Risiko, im Laufe des weiteren
Lebens einen durch Osteoporose bedingten Bruch zu erleiden.
Wichtige Risikofaktoren bei Männern und Frauen sind:
- Erbliche Belastung
- Mangelnde Bewegung
- Falsche Ernährung (calciumarm, zu phosphatreich; Vitamin D-arm)
Quellen: Informationen der Fachärzte für Kinder- und Jugendheilkunde Österreichs
(www.kinderundjugendheilkunde.at;
www.docs4you.at); Vortrag Univ. Prof. Dr.
Erich Müller, Univ. Salzburg (Ramsau 2004); www.osteoporose.co.at;
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