Elektronische Tätowierungen

Bild: Rogers Research Group

Angeblich gibt es auf dieser Welt ja nur zwei Arten von Menschen: solche, denen Tätowierungen gefallen und jene, denen sie nicht gefallen. Schon bald könnte es aber Tatoos geben, die auch einen medizinischen Zweck erfüllen - dafür aber nicht so lange halten.

An der Universität von Illinois wird aktuell an sogenannten "Epidermial Electronics" geforscht. Der Zweck dahinter ist der, dass Patienten medizinische Sensoren ständig bei sich tragen können, ohne dass diese sie in ihrem Leben einschränken. Das System hat dabei alles an Board, was dazu benötigt wird: extrem dünne Elektroden, die notwendige Sensorik, die Stromversorgung und die Kommunikationstechnik.

Kombinieren lässt sich das Ganze dann sogar mit einem herkömmlichen Sprühpflastersystem, dass für den nötigen Schutz der Elektronik sorgt und sie enger mit der Haut verbindet. So kann das System bis zu zwei Wochen an der entsprechenden Hautstelle haften. Erst dann löst es sich durch den natürlichen Erneuerungsprozess der Haut langsam ab.

Interessant kann so ein System beispielsweise bei der Wundversorgung nach einer Operation sein. Vor der Entlassung des Patienten auf die Operationswunde aufgebracht, können Parameter wie Temperatur, Feuchtigkeit oder Krafteinwirkung gemessen und ohne weiteres Zutun an das Krankenhaus übertragen werden. Vor allem auch bei dementen Patienten wäre so eine Unterstützung praktisch, da diese oft keine validen Aussagen mehr treffen können, wenn es um postoperative Wundheilung etc. geht.

Bis es zu einer breiten Vermarktung kommt, wird wohl noch Zeit vergehen. Aktuell wird an Verbesserungen gearbeitet (vor allem in Sachen Stromversorgung und Funkeinheit). Als Endanwender müssen wir halt dann hoffen, dass niemand unseren Chip knackt und böse Gerüchte über unser Wunheilung verbreitet ...