Jugend-Wertestudie 2011

Mit der Frage, welche Einstellungen, Werte und Zukunftserwartungen 14- bis 29-Jährige in Österreich haben, hat sich die Jugend-Wertestudie 2011 der Arbeiterkammer Wien ausführlich befasst. Die Studie wurde vom Institut für Jugendkulturforschung durchgeführt und ist nun als Download verfügbar.

Die Ergebnisse der Studie geben einen ausführlichen Überblick über die Lebenswelten österreichischer Jugendlicher und junger Erwachsener im Alter von 14 bis 29 Jahren. Schwerpunktthemen der Studie waren unter anderem:

  • Allgemeine Werte und Einstellungen
  • Jugend und Politik
  • Wahrnehmungen der Jugendlichen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt
  • Ausbildung und Arbeitsleben

Befragt wurden 1.500 14- bis 29-jährige Österreicher. 

Zusammenfassung der Ergebnisse:

Allgemeine Werte und Einstellungen
Die Grundhaltung dieser Generation ist ein pragmatischer Individualismus. Die Jugend stellt sich selbst und ihr enges soziales Umfeld, Freunde, Familie und Bekannte stärker als früher in den Mittelpunkt ihres Lebens. Von "der Gesellschaft" erwartet man sich kaum noch etwas.

Wahrnehmungen der Jugendlichen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt
Institutionalisiertes Engagement ist nur mehr für eine Minderheit interessant - zu groß ist dabei die Angst, die eigene Individualität aufzugeben oder sich langfristig an eine Organisationsstruktur binden zu müssen.

Die mittlere und weite Zukunft wird als immer weniger planbar empfunden, daher sind die jungen Österreicher immer auf der Suche nach Chancen und verfügen auch über die Flexibilität diese zu ergreifen. Beständigkeit und Kontinuität sind keine Parameter, an denen sich die Menschen orientieren - im Vordergrund steht das Motiv der persönlichen Weiterentwicklung.

Feste Bindungen (egal ob das ein politischer Standpunkt, ein Beruf oder eine eigene Familie ist) verlieren an Attraktivität. Gerade solche Entscheidungen, die nur mehr schwer oder gar nicht mehr rückgängig zu machen sind, vertagt man auf die Zukunft. Das Ideal der Familie ist in den Köpfen der Jugendlichen zwar noch stark verankert, dessen Realisierung wird jedoch als immer schwieriger empfunden. Bevor man an eine eigene Familie denkt, möchte man sich erst beruflich etablieren und finanziell absichern. Steht man aber dann im Beruf, will man auf die Karriere auch nicht mehr verzichten.

Ausbildung und Arbeitsleben
Was Ausbildung und Arbeit betrifft, ist den Jugendlichen eine möglichst individuelle Ausbildung wichtig, die Spaß macht und die einen nicht schon zu früh auf ein bestimmtes Berufsbild festlegt. Man möchte in der Arbeit Spaß haben und sich selbst verwirklichen, möchte aber auf der anderen Seite auch nicht auf Karriere und gute Bezahlung verzichten. Man träumt von der Selbstständigkeit, möchte aber auch einen sicheren Arbeitsplatz haben.

Jugend und Politik
Politik gehört nicht zu den wichtigsten Lebensbereichen. Die Jugend tut sich schwer, die eigene politische Einstellung und die Parteienlandschaft nach dem Links-Rechts-Schema zu erfassen. Links Sein wird von jungen Menschen mit einer positiven, rechts Sein mit einer negativen Einstellung zum Thema Migration und Zuwanderung gleichgesetzt.
Trotz der distanzierten Haltung gegenüber der Politik bleibt aber die Zustimmung zur Demokratie auf hohem Niveau. Was man sich von der Politik wünschen würde, ist eine Demokratie, in der offen über unterschiedliche politische Standpunkte diskutiert und nicht jede Entscheidung als "alternativlos" dargestellt wird.

Ergebnisse im Detail:

Download der Studie