Neue OECD Studie: Bildung auf einen Blick 2012

Foto: Robert Mader, www.bilderpool.at
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Die neu veröffentlichte OECD-Studie "Bildung auf einen Blick" deckt auf, dass die Chancen auf einen Bildungsaufstieg in Österreich nur gering sind.

Nur 26 Prozent aller 25-bis 34-Jährigen, die nicht bzw. nicht mehr studieren, erreichen einen höheren Bildungsstand als ihre Eltern. In Österreich sind das 59 Prozent, "abwärts" geht es für 14 Prozent. Damit steht Österreich in der OECD an siebtletzter Stelle. In Polen und Irland gibt es die größten Chancen auf einen Bildungsaufstieg. Die geringste "Aufwärtsmobilität" weisen Estland, die Slowakei, Deutschland und die USA auf.
"Was auffällig ist, ist die relativ schwach ausgeprägte Bildungsmobilität. Man wünscht sich ja doch, dass es die Kinder einmal besser haben. Österreich ist beim Aus- und Umbau der tertiären Bildung sehr zögerlich, das spiegelt sich in den geringen Aufstiegschancen wider."

Niedrige Akademikerquote

Extrem niedrig liegt in Österreich auch die Akademikerquote bzw. die Hochschulabschlussquoten bei den 25- bis 34-Jährigen. Die Akademikerquote beträgt in Österreich nur 19 Prozent (Anteil der 25-64-Jährigen mit Hochschulabschluss). Nur 21 Prozent der 25- bis 34-Jährigen verfügen über einen Hochschulabschluss. Schlechter liegt in der OECD (Schnitt: 38 Prozent) nur die Türkei (17 Prozent).

Betreuungsverhältnis:

Vergleichsweise weniger Schüler als im OECD-Schnitt kommen in der Volksschule und in der Sekundarstufe auf einen Lehrer. Im Volksschulbereich treffen auf eine Lehrkraft 12,2 Schüler (OECD: 15,9), in der Sekundarstufe 9,6 Kinder (OECD: 13,8). Allein im tertiären Bildungsbereich liegt das Verhältnis über dem Durchschnitt: Hier kommt ein Lehrender auf 17,1 Studenten (OECD: 15,5).

Klassengröße:

Die durchschnittliche Klassengröße lag 2010 in Österreich in der Volksschule bei 18,4 Kindern (OECD-Schnitt: 21,2) und im Sekundarbereich I bei 22 Kindern (OECD: 23,4).

Unterrichtszeit der Lehrer:

In der Volksschule standen österreichische Lehrer  im Jahr 2010 mit 779 Stunden nur geringfügig kürzer in der Klasse als ihre Kollegen im OECD-Schnitt (782 Stunden). Deutlich kürzer unterrichten die Pädagogen jedoch in der Sekundarstufe I (HS, AHS-Unterstufe): Hier stehen sie 607 Stunden in der Klasse, der durchschnittliche Lehrer im OECD-Schnitt unterrichtet aber 704 Stunden. Ähnlich ist es auch in der Sekundarstufe II (AHS-Oberstufe, BHS): In Österreich werden 589 Stunden unterrichtet, im OECD-Schnitt 658 Stunden.
Die gesetzliche bzw. vertragliche jährliche Gesamtarbeitszeit der Lehrer in Österreich ist mit 1.776 Stunden jedoch höher als im OECD-Schnitt (1.670).

Weitere Detailergebnisse:

http://www.oecd.org/berlin/publikationen/bildungaufeinenblick2012.htm

Die Studie ist eine jährlich erscheinende Sammlung mit grundlegenden Daten zu den Bildungssystemen der OECD-Länder. Der Bericht umfasst alle Aspekte der Bildungspolitik, wie z.B. Abschlussquoten, Beteiligung an Weiterbildung sowie Finanzausstattung und Ressourcenverteilung in den Bildungssystemen.

Quelle: APA ZkunftWissen