Obelix scannt sich durch Freiburg

Foto: Emil Betzold
Foto: Emil Betzold

Obelix hat vor kurzem für Aufsehen gesorgt als er sich durch die Freiburger Innenstadt bewegte. Wir sprechen hier nicht vom berühmten Hinkelsteinlieferanten, aber dieser Obelix ist nicht weniger beeindruckend.

Seine Besonderheiten: Er kann einen Gehweg von einer Straße unterscheiden, erkennt Hindernisse wie Werbeschilder oder Baustellen und ist bisher nicht in die Freiburger Bächle gefahren. Klingt für einen Menschen nicht wirklich spektakulär -  für einen  Roboter aber schon.
Denn hinter einem Roboter, der selbstständig wie ein Fußgänger navigieren kann, steht enormer Forschungsaufwand. Im Fall von Obelix haben sich die Wissenschafter des internationalen Forschungsprojekts European Robotic Pedestrian Assistant (EUROPA) der Herausforderung gestellt.
 
Am Dienstag, dem 21. August 2012 konnte man sich endlich von den Fähigkeiten des Roboters ein Bild machen. Im Rahmen einer Demonstration startete Obelix, dem aufgrund seiner Statur eine gewisse Ähnlichkeit mit seinem gallischen Namensvorbild nicht abzusprechen ist,  an der Technischen Fakultät der Uni Freiburg seinen Spaziergang. Er gelangte dank seiner Sensoren selbstständig zum etwa vier Kilometer entfernten Bertholdsbrunnen. Der ungewöhnliche Flaneur orientiert sich, indem er seine Umgebung zehnmal pro Sekunde scannt, ein dreidimensionales Bild erstellt und so bewegliche und unbewegliche Hindernisse unterscheidet. Kommt ihm beispielsweise ein Fußgänger entgehen, nimmt er diesen als bewegliches Objekt wahr und kann ausweichen.  Auf der Teststrecke zeigte sich Obelix übrigens nur einmal kurz verwirrt. Nach einem kleinen manuellen Eingriff konnte es weiter gehen.

„Es gab bisher noch keinen Roboter, der autonom in Innenstädten navigieren kann wie ein Fußgänger. Das Projekt eröffnet in der Zukunft neue Anwendungsmöglichkeiten, wie beispielsweise einen Roboter zum Einkaufen in die Apotheke zu schicken und Kurierdienste zu übernehmen. Besonders für Menschen mit Handicap können sich hier neue Perspektiven ergeben“, erklärt Prof. Dr. Wolfram Burgard, Leiter des Projekts EUROPA und Inhaber des Lehrstuhls für Autonome Intelligente Systeme am Institut für Informatik der Universität Freiburg.

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