Online-Meldesysteme von Kindern kaum genutzt

Grafik: www.eukidsonline.net
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EU Kids Online ist ein europäisches Forschungsnetzwerk, das sich mit dem Verhalten von Kindern im Internet beschäftigt. Eine Studie hat nun ergeben, dass nur 13% der Kinder in Europa, die im Internet negative Erfahrungen gemacht haben, diese über ein Online-Meldesystem melden.

In Österreich nutzen lediglich 11% der Kinder diese Meldestellen. Die Online-Meldestelle für illegale Inhalte in Österreich ist unter www.stopline.at zu finden. Voraussetzung für die Nutzung der Meldestellen ist die gute Sichtbarkeit und eine einfache Bedienung.

Die Studie basiert auf persönlichen Interviews mit 25.000 Kindern zwischen neun und 16 Jahren und ihren Eltern in 25 europäischen Ländern.

Unzulängliche Privatsphäre-Einstellungen
Der Studienbericht zeigt, dass rund ein Viertel der 9 – 16-jährigen ihre Informationen in sozialen Netzwerken der Öffentlichkeit zugänglich machen und die Privatsphäre-Einstellungen vernachlässigen. Besonders die Gruppe der Kinder und Jugendlichen, deren Eltern ein Online-Profil verboten hatten oder mit psychischen Problemen zu kämpfen haben, geht mit ihren persönlichen Daten im Internet sehr offenherzig um.

Sexistische Bilder im Internet
Aus der Studie geht auch hervor, dass 14% der 9-16-Jährigen schon einmal sexistische Bilder im Internet gesehen haben. Etwa ein Drittel davon fühlt sich von solchen Bildern abgestoßen. Unter den 11-16-Jährigen, die mit sexistischen Bildern unangenehme Erfahrungen gemacht haben, glauben 26%, das Problem würde sich von selbst lösen, 22% haben versucht, eine Lösung zu finden, 19% haben ungebetene Nachrichten gelöscht und 15% haben die Internetseiten geblockt. Nur 13% haben die betreffenden Websites online gemeldet.

Medienkompetenz der Eltern ausschlaggebend
Eine große Rolle beim Umgang der Kinder und Jugendlichen mit dem Internet ist das Vertrauensverhältnis zwischen den Heranwachsenden und den Eltern. Verbote sind meist zwecklos, ein offenes Ohr dagegen fördert die Kommunikation und das Vertrauen zwischen den Kindern, Jugendlichen und ihren Bezugspersonen. Auch die Medienkompetenz der Väter und Mütter ist ausschlaggebend für die richtige Internetnutzung. Die Aufklärung und Informationsarbeit für Eltern ist enorm wichtig.

Über das Forschungsnetzwerk EU Kids Online
EU Kids Online ist ein europäisches Forschungsnetzwerk, das sich mit dem Verhalten von Kinder im Internet beschäftigt. Ziel ist, das Wissen über positive und negative Erfahrungen von Kindern und Eltern mit dem Internet zu erweitern und zur Förderung des sicheren Umgangs mit dem Internet beizutragen. Für Österreich ist der Fachbereich Kommunikationswissenschaft an der Universität Salzburg am Forschungsnetzwerk beteiligt.

Weitere Informationen:
Vollständiger Studienbericht (Englisch, PDF)

Quelle: www.saferinternet.at