Statt „Der Lehrer kommt“ heißt es vielleicht bald „Der Roboter kommt“!?

Quelle: http://www.idw-online.de (11.1.2013)

Hören wir heute das Wort „Roboter“, schießen uns sogleich bestimmte Begriffe in den Sinn: Maschinen(mensch), Computer, Blech, Kabeln, Arbeit, Fließband, Industrie, Weltraum, Forschung, Science Fiction u.s.w. ….

Jeder hat eine gewisse Vorstellung von einem Roboter, vielleicht geprägt durch diverse Fernsehsendungen, oder möglicherweise hat man einen Roboter auch bereits in real gesehen und/oder damit gearbeitet. Oder aber man besitzt sogar selbst einen, sei es der Staubsaugerroboter, der einem die Hausarbeit abnimmt oder ein Roboter als Diener, der einem die Getränke serviert, wenn man gerade gemütlich im Garten faulenzt. ;-)

Den Begriff „Robot“ gibt es seit dem Jahr 1920, eingeführt vom tschechischen Schriftsteller Karl Capek, der ihn in einem Theaterstück erstmals verwendete uns seitdem verbreitet wurde. Jener Roboter, den Capek beschrieb, galt schon damals als Arbeiter und Diener des Menschen, was auch heute in erster Linie mit dieser Maschine verbunden wird.
Allerdings hat sich seitdem viel getan! Gerade in den letzten Jahren gab es weitreichende Fortschritte im Bereich der Robotik-Forschung, sodass Roboter mittlerweile längst mehr können, als uns einfach nur die lästige Fließbandarbeit abzunehmen…

„Affective computing“

… nennt sich die neue Technologie, die Maschinen dazu befähigt, mit Menschen zu kommunizieren und zu interagieren – und das nicht nur maschinell, sondern auch auf emotionaler Ebene!
Die ForscherInnen kennzeichnen diese Technologie als die Fähigkeit...

  • emotionale Signale zu deuten,
  • auf soziale Situationen zu reagieren, und
  • Emotionen und Gefühle auszudrücken und zu vermitteln.
Quelle: www.idw-online.de (11.1.2013)


Roboter als Lehrkräfte

Innerhalb des EU-Projekts EMOTE (EMbOdied-perceptive Tutors for Empathy-based learning) tüftelt Arvid Kappas, Professor of Psychology an der Jacobs University mit seinem Forschungsteam an einer neuen Generation von "Roboter-Lehrkräften" mit Wahrnehmungsvermögen, die ergänzend zum traditionellen Unterricht zum Einsatz kommen sollen.  

Diese Roboter sollen...

  • einfühlsam sein
  • persönliche, empathische und menschliche Qualitäten haben
  • die Bedürfnisse der SchülerInnen erkennen und mit ihnen interagieren
  • zum Lernen motivieren


Sollen sich also all jene, die künftig beschließen, den Beruf eines Lehrers/einer Lehrerin zu ergreifen, lieber für eine andere Berufssparte entscheiden?

Arvid Kappas erklärt:
"Die Anwendung solcher Technologien soll Lehrkräfte nicht ersetzen, sondern ergänzen und zum Beispiel dann zum Einsatz kommen, wenn gewünscht ist, dass in einer Lerneinheit alle Kinder einer Klasse individuelle Unterstützung erhalten sollen".


Es wird eifrig geforscht und getestet …

Die beteiligten ForscherInnen am EMOTE-Projekt wollen die Lernsituation mit den künstlichen Lehrkräften – virtuell per Computer und mit Robotern, die direkt im Klassenzimmer stehen – testen, um herauszufinden, welches die hilfreichsten Möglichkeiten für den Lernprozess sind.
Diese Testungen werden künftig in den Klassenzimmern in mehreren Ländern Europas im Bereich Geografie, fokussiert auf Umweltschutz, durchgeführt.

Wir können also gespannt sein :-)

(Quelle: http://www.idw-online.de - Pressemitteilung)

Details zur Studie und zum Projekt EMOTE finden Sie