Studie: Österreicher haben mangelhafte Computer-Grundkenntnisse

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Eine Studie OCG stellt erstmals die Selbsteinschätzung im Umgang mit dem PC den tatsächlichen Computerkenntnissen gegenüber. Die Ergebnisse zeigen, dass die Grundkenntnisse schlechter als die Internet-Kenntnisse sind und das IT-Security-Wissen besser als erwartet ist.

„Wer sehr gute Computerkenntnisse hat schätzt die eigenen Kompetenzen ähnlich ein wie jene Personen, die mittelmäßige oder schlechte  Computerkenntnisse haben“, erklärt Dr. Ronald Bieber, Generalsekretär der Österreichischen Computer Gesellschaft OCG: „Das hat uns schon sehr überrascht und bedeutet auch: Wer schlechte Computerkenntnisse hat weiß gar nicht, dass er oder sie Bildungslücken hat.“

Deutliche Lücken in grundlegenden Computerkenntnissen

Die Befragung von 1.260 Österreicher und Österreicherinnen im Alter von 15 bis 60 Jahren bezüglich ihrer Computernutzung und den diesbezüglichen Kenntnissen zeigt, dass es deutliche Lücken in den grundlegenden Computerkenntnissen gibt.

Insgesamt glauben 60 % der Befragten, dass ihre Computerkenntnisse im Allgemeinen „sehr gut“ oder „gut“ sind. Beim Online-Test, schneiden im Gegensatz dazu aber 61% „schlecht“ bis „sehr schlecht“ ab.

Die größten Abweichungen zwischen Selbsteinschätzungen und Testergebnissen zeigen sich im Teilbereich der Computer-Grundkenntnisse, d.h. Fähigkeiten wie Dateiverwaltung und Ähnliches. Hier glauben insgesamt 78% der Befragten, sie hätten "gute" oder "sehr gute" Grundkenntnisse. Jedoch schneiden im Test 75% mit "schlechten" oder "sehr schlechten" Ergebnissen ab. Viele Testpersonen scheiterten bei abgefragten Grundkenntnissen wie Verschieben, Kopieren oder Anlegen von Ordnern.

Selbstüberschätzung bei Computer-Grundkenntnissen

Quelle: Österreichische Computer Gesellschaft (OCG), meinungsraum.at, Jänner/Februar 2014

Überraschend zeigt sich gerade beim IT-Security Wissen die geringste Abweichung zwischen Selbsteinschätzung und tatsächlichem Wissen. „Die starke mediale Diskussion dürfte dazu beigetragen haben, dass die tatsächlichen Kenntnisse, etwa zu Themen wie Phishing oder Datenschutz, nicht so schlecht sind“, erklärt Bieber. Überdurchschnittlich gute Testergebnisse in diesem Bereich könnten aber auch an der Testung mittels Multiple-Choice-Fragen liegen. „Was uns dieser Teilbereich des Tests auch zeigt: Viele Personen haben ein fundiertes theoretisches Wissen. Wenn es aber darum geht, effizient mit dem Computer zu arbeiten, dann fehlt häufig die Kompetenz, das theoretische Wissen am Computer anzuwenden“, so Bieber.

Weitere Ergebnisse der Studie

  • Gute Computerausstattung der Haushalte: 66% haben im privaten Haushalt Internet und Desktop-PC oder Notebook sowie ein weiteres mobiles Entgerät (z.B. Smartphone oder Tablet)
  • Hohe private Nutzungsintensität: Zwei Drittel der befragten Personen nutzen den Computer täglich für private Zwecke. Jeder Vierte verbringt über drei Stunden pro Tag privat vor dem Computer.
  • Wichtiger Beruflicher Faktor: Drei Viertel halten Computerkenntnisse für beruflich sehr wichtig. 76% der Befragten arbeiten beruflich mit einem Computer oder Notebook.
  • Computer- und Internetnutzung: Bei der Nutzung dominieren Anwendungen wie E-Mails, Dateiverwaltung, Online-Banking, Informationssuche, Online-Shopping, Social Media und die Nutzung multimedialer Inhalte. Zu den Top 10 zählen außerdem Textverarbeitung (z.B. Word) und Arbeiten mit Tabellen (z.B. Excel).