Vorlesen im Kleinkindalter stärkt Lesevermögen von Teenagern

In einer kürzlich veröffentlichen PISA-Sonderauswertung geht hervor, dass Kinder, die von ihren Eltern im Vor- und Grundschulalter vorgelesen bekommen, höhere Lesefähigkeiten vorweisen.

Häufig spiegelt sich der soziale Hintergrund der Familien in den schulischen Leistungen der Kinder. Die positive Wirkung des Vorlesens auf das spätere Lesevermögen ist der Studie zufolge aber quer durch alle sozialen Gruppen zu beobachten. Ähnlich Erfolg versprechend sind zudem alle Beschäftigungen, die Kinder dazu anregen, Wörter in einen größeren Bedeutungsrahmen zu setzen. So kann das Singen von Liedern oder das Geschichtenerzählen einen Grundstein für die Freude an der späteren Lektüre legen.

Die vorliegende Studie wertet Daten aus der PISA-Erhebung 2009 aus. In 14 Ländern waren zusätzlich zu den Schülertests auch Fragebögen an die Eltern der Teilnehmer verteilt worden. Darin wurde unter anderem nach dem Bildungshintergrund der Eltern, nach ihrem Beruf und nach ihrer Einkommensgruppe gefragt. Außerdem wurde erfasst, welche Rolle Bücher in den jeweiligen Haushalten spielten und ob die Eltern das Leseverhalten der Kinder in den ersten Schuljahren aktiv geprägt hatten.

“Die Studie belegt, dass Eltern einen entscheidenden Beitrag zum schulischen Erfolg ihrer Kinder leisten können. Dafür brauchen sie keinen Doktortitel und müssen auch nicht Stunden mit der Betreuung von Hausaufgaben zubringen“, sagt OECD PISA-Experte Andreas Schleicher. Wichtig sei es vielmehr, mit den Kindern regelmäßig über die Schule zu sprechen, ihnen eine hohe Wertschätzung von Bildung zu vermitteln und auf Schwierigkeiten gemeinsam einzugehen. „Bessere Leistungen sind auch dort sichtbar, wo Eltern hohe Anforderungen an Schulen stellen und diese aktiv einfordern.“

Weitere Informationen zur Studie

Quelle: OECD (www.oecd.org/berlin)