Vorlesen und seine Wirksamkeit

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Mit der Studie „Neuvermessung der Vorleselandschaft“ wurde das familiäre Vorleseverhalten untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Drittel der befragten Eltern ihren Kindern selten bis gar nicht vorliest.

Dies gilt besonders für Eltern aus bildungsfernen Schichten. Überdies lesen deutlich weniger Väter (9%) als Mütter (29%) ihren Kindern vor. Das lässt darauf schließen, dass das Vorlesen nach wie vor gefördert werden muss. Ein Vergleich der aktuellen Ergebnisse mit den Zahlen aus dem Jahr 2007 zeigt, „dass die Maßnahmen zur Förderung des Vorlesens greifen […]. Hier sehen wir eine positive Entwicklung“, so Dr. Simone C. Ehmig. Durch Fördermaßnahmen lesen heute rund 6% mehr Eltern ihren Kindern vor. Vor allem die Zahl der regelmäßig vorlesenden Väter und Mütter konnte von 67 auf 81 % gesteigert werden. Auch Väter lesen heute ihren Kindern mehr vor als vor sechs Jahren.

Lesen als Schlüssel zu Bildung

Lesefreude und Lesemotivation stellen eine zentrale Voraussetzung für gute Lesefähigkeit dar und fungieren somit auch als Schlüssel für die Bildung des Kindes. Die Vorlesestudie 2013 zeigt, dass zwar 83% der Eltern sich eine gute Bildung für ihr Kind wünschen, jedoch nur drei Viertel der Befragten „Lesekompetenz“ und die Hälfte „Lesefreude“ als wichtige Erziehungsziele ansehen. Daraus schließt Dr. Rüdiger Grube, dass vielen Eltern der Zusammenhang zwischen Vorlesen, Lesekompetenz der Kinder und Bildung nicht bewusst ist.

Chancen Digitaler Medien nutzen

Digitale Medien können hier einen Anreiz für das Vorlesen schaffen. Immer mehr Haushalte sind im Besitz eines Tablet-PCs. „Hier liegt eine große Chance, gerade diese Zielgruppe mit passenden Angeboten wie zum Beispiel Vorlese-Apps zu erreichen und zum Vorlesen zu motivieren“, erklärt Dr. Rainer Esser. Eine Initiative zur Förderung des Vorleseverhaltens in Bezug auf digitale Medien ist beispielsweise die Geschichtenbox bzw. Kinderärzte schenken Geschichten. Hier können Väter und Mütter aus einem großen Pool an Geschichten auswählen, diese downloaden und ausdrucken oder direkt vom (Tablet-)PC aus vorlesen.

Hier können Sie alle Ergebnisse der Vorlesestudie 2013 nachlesen.