Herausforderungen mit WhatsApp

© media.whatsapp.com

Nicht nur Soziale Netzwerke gefährden unsere persönlichen Daten und die eigene Privatsphäre. Die Gefahren lauern auch bei vermeintlich harmlosen Apps wie WhatsApp.

Sicherheitslücken und zum Teil nicht vorhandene Datenschutz-Einstellungen bringen WhatsApp immer wieder in Verruf. So fordert die App während der Installation volle Zugriffsrechte auf das lokale Telefonbuch und lädt somit alle darin gespeicherten Telefonnummern auf den Server hoch. WhatsApp kann über die Telefonnummer herausfinden, ob der Kontakt ebenfalls die App verwendet, sodass dieser Kontakt dann in der internen Kontaktliste angezeigt wird. Doch auch die Nummern von jenen Personen, welche im eigenen Telefonbuch gespeichert sind und NICHT WhatsApp selbst verwenden, werden auf den WhatsApp-Server geladen.

Zusätzlich dazu kann WhatsApp auch auf die SMS, den Kalender, die Bilder etc. vom Handy zugreifen.

Datenschutz

Wikipedia, heise.de und klicksafe.de sind sich in ihren Artikeln nicht einig, wie lange WhatsApp die Nachrichten im Klartext versendete. Dies bedeutet, dass die Inhalte der Nachrichten nicht verschlüsselt waren und relativ einfach von anderen, zum Beispiel wenn in einem WLAN-Netz versendet wurde, mitgelesen werden konnten (heise). Natürlich ist dazu technisches Wissen Voraussetzung, um fremde Nachrichten lesen zu können.

In den FAQs von WhatsApp findet man folgenden Eintrag zur Sicherheit der eigenen Nachrichten:

"WhatsApp Kommunikation zwischen deinem Telefon und unseren Servern sind vollständig verschlüsselt.

Wir speichern deinen Chatverlauf nicht auf unseren Servern. Alle Chat Nachrichten sind privat und werden nur so lange gespeichert, bis sie zugestellt werden können."
(Quelle: www.whatsapp.com, 22.10.2013)

Bis WhatsApp die Verschlüsselungsproblematik in den Griff bekommt, sollte man sich besser zweimal überlegen, welche Inhalte über den Messenger geteilt werden. So empfiehlt es sich, Kontodaten, Kreditkartendaten oder ähnlich brisante Details nicht über WhatsApp weiterzugeben.

Ebenso sollte bei der Versendung von Bildern darauf geachtet werden, dass diese nicht zu persönlich sind, da es unter Umständen dazu kommen kann, dass diese der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könnten.

Tipp: Erst denken, dann senden!

Kettenbriefe

Ein weitverbreitetes und seit langer Zeit bestehendes Spam-Tool ist der Kettenbrief. Und genau diesen gibt es auch in WhatsApp. Immer wieder tauchen seitenlange WhatsApp-Nachrichten auf, in denen viel wirres Zeug steht. Oft kommen die Nachrichten von den eigenen Kontakten und versprechen Glück, Liebe und Wohlstand, wenn diese an unzählige Personen gesendet werden, werden sie nicht weitergeschickt, wird die Schwester des Cousins der Mutter ein Leben lang Pech haben. Diese Nachrichten können Sie getrost in den digitalen Papierkorb befördern.

Auch wird immer wieder in diesen Briefen dazu aufgerufen, die Nachricht schnellstmöglich weiterzusenden, da WhatsApp sonst kostenpflichtig werden würde. Allgemein ist bekannt, dass der Dienst im ersten Jahr kostenlos angeboten wird und danach eine Jahresgebühr über € 0,99 verrechnet wird.

Gefährlicher sind Nachrichten von Nummern, die Ihnen unbekannt sind. Oft enthalten diese Links und den Aufruf dazu, diese zu öffnen und Daten einzugeben. Hier macht es definitiv Sinn, zwei bzw. drei oder vier Mal auf den Inhalt zu blicken! Hinter den Links können sich Viren oder andere kriminelle Webseiten verstecken.

Tipp: Fragen Sie computeraffine Personen nach deren Meinung und vertrauen Sie auf Ihren Instinkt und löschen Sie die Nachrichten. Lassen Sie sich nicht von vermeintlichen Lockangeboten verführen!

Cybermobbing

Mobbing bedeutet, dass Menschen dauerhaft und wiederholt von anderen schikaniert, terrorisiert und seelisch gequält werden. Dabei werden oft falsche Tatsachen verbreitet, Gewalt angedroht oder sie werden sozial isoliert.

Cybermobbing ist eine Weiterentwicklung des bereits seit langem bestehenden Mobbings. Der Unterschied ist dabei, dass Cybermobbing rund um die Uhr erfolgen sowie eine große Menge an Personen erreichen kann. Die Täter agieren oftmals anonym.

Leider hat dieses Phänomen auch WhatsApp erreicht und es ist unter Jugendlichen weit verbreitet, andere per Text zu beleidigen, verletzen oder auszugrenzen. Doch auch via Audiodateien, Videos und Bildern wird gemobbt. Ein großer Kritikpunkt, der sich dabei an WhatsApp richtet ist, dass Täter nicht gemeldet werden können, um z.B. vom Betreiber gesperrt zu werden.

WhatsApp bietet hier als einzige Möglichkeit, den anderen Nutzer zu blockieren.

Tipp: Keine Inhalte veröffentlichen, welche zum eigenen Nachteil verwendet werden können (z.B. private, intime Fotos...).

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
04.10.2013
Link
https://www.edugroup.at/innovation/tablets-mobiles/apps/wissenswertes/apps-im-fokus/detail/herausforderungen-mit-whatsapp.html
Kostenpflichtig
nein