Mobile Kinderschutzprodukte

Auch heuer werden sich unter dem einen oder anderen Christbaum Tablets oder Smartphones finden. Doch wie kann man dafür sorgen, dass diese auch sicher verwendet werden? Saferinternet.at hat einige Möglichkeiten in einem Leitfaden zusammengestellt.

Es gibt eine Vielzahl an Kinderschutzprodukten, welche versuchen, mit unterschiedlichen Methoden eine kinderfreundliche Umgebung auf dem Smartphone und Tablet zu schaffen. Das beginnt mit den bereits sehr umfassenden Einstellungsmöglichkeiten von iOS, welche tief in das Betriebssystem eingepflegt sind, und reicht bis hin zu Apps, welche eine sogenannte „Sandbox“ in Form einer sicheren Umgebung am Smartphone schaffen oder mithilfe von GPS den Bewegungsraum der Kinder überwachen. Auch die Mobilfunkanbieter selbst bieten vielfach Einschränkungsmöglichkeiten.

Die Beschränkungen, die dabei allen Apps und Einstellungsmöglichkeiten aufliegt ist, dass sie nur bedingt bzw. gar nicht inhaltssensitiv agieren. Meist steht hinter einem Filter eine Whitelist, was eine „normale“ Nutzung des Smartphones beinahe unmöglich macht, oder aber die Filter funktionieren aufgrund technischer Voraussetzungen nicht (iOS & HTTPS).

Möglichkeiten für iOS

Unter iOS gibt es die Möglichkeit, mit betriebssystem-internen Werkzeugen den
Zugriff auf bestimmte Apps und Funktionen zu verhindern und z.B. Änderungen in den Einstellungen nicht zuzulassen oder bestimmte Inhalte zu sperren.Der Inhaltsfilter kann aber nur bedingt eingesetzt werden, da dieser bei populären Apps wie z.B. WhatsApp nicht greift.

Schwierig ist auch die Filterung von unerwünschten Inhalten beim Internetsurfen. Einerseits berücksichtigt diese keine Inhalte von Seiten mit HTTPS; andererseits wird bei der Filterung vielfach auf ein Whitelist-System zurückgegriffen, was ein "freies" Internetsurfen nahezu unmöglich macht.

Soll unter iOS aber nur auf eine App und darin definierte Bereiche zugegriffen werden können, ist es möglich, mit Hilfe des so genannten "Kiosk-Modus" sicherzustellen, dass sich die Benutzer nur innerhalb eines eng gesteckten Rahmens bewegen können, der erst nach PIN-Eingabe verlassen werden kann.

Möglichkeiten für Android

Im Vergleich dazu gibt es unter Android aus dem Betriebssystem heraus kaum Möglichkeiten, die Nutzung einzuschränken. Allerdings können hierfür verschiedene Apps eingesetzt werden, die dann allerdings sehr umfangreiche Zugriffsrechte erfordern. 

Grundsätzlich gibt es hier zwei Möglichkeiten, wie Kinderschutz realisiert werden kann:

  • Sandbox: Hier wird eine gesicherte Umgebung geschaffen, in der nur bestimmte Apps freigegeben wurden. Aus dieser Umgebung kann das Kind nicht ausbrechen. Der Funktionsumfang des Smartphones ist also stark eingeschränkt. (z.B. Kids Place)
  • Kontroll-App: Hier wird ein Programm installiert, welches das Nutzungsverhalten des Kindes überwacht und einschränkt. Das passiert sowohl über GPS-Überwachung, als auch mithilfe von Zeit- und App-Beschränkungen. (z.B. ChicoBrowser)

Egal, für welche der zahlreichen Möglichkeiten man sich entscheidet - es gilt in jedem Fall, einerseits sicherzustellen, dass klare Rahmenbedingungen für eine sichere und verantwortungsvolle Nutzung geschaffen werden, aber andererseits den Kindern auch Freiraum bei der Verwendung ihrer Smartphones und Tablets zuzugestehen...

Quelle: saferinternet.at