Buchtitel: Erlebnispädagogik
Autorinnen: Michl W
Verlag: E. Reinhardt
Erschienen: 2009

Die Erlebnispädagogik hat zu einer Wiederentdeckung erzieherischer Werte gegenüber einer einseitigen antiautoritären Gleichschaltung von Eltern, Lehrern und Schülern geführt: Leitung, Führung und Verantwortung; Erleben und Lernen; Learning by doing, Körperlichkeit; Langsamkeit und schöpferische Pause; Rituale, Feste und Feiern sind nur einige Beispiele der insgesamt zehn pädagogischen Wiederentdeckungen. Die Erlebnispädagogik betont Lernen als aktiven, konstruktiven Prozess, beachtet die Lernumgebung, respektiert die Selbststeuerung und berücksichtigt die Dynamik der Gruppe.

Ein Kapitel des Buches befasst sich mit Wirkungsanalysen und empirischen Forschungsergebnissen, wobei kreative Reflexionsmethoden und Transfersicherungen beschrieben werden. Recht interessant ist der Ansatz des metaphorischen Lernens, d.h. der bewussten Gestaltung und Verwertung struktureller Ähnlichkeiten zwischen Lebenssituation und Lernsituation. Die prägende Wirkung von Erfahrungen in der Natur wird dabei so hoch angesetzt, dass Reflexionen nicht als unbedingt notwendig angesehen werden, Schlagwort „The mountains speak for themselves“, andererseits sind die in erlebnisintensiven Situationen zustande kommenden Metaphern der Lernenden durchaus reflexiv verwertbar.

Das Buch schließt mit Hinweisen auf erlebnispädagogischen Aktivitäten und überrascht durch Einbeziehung von intensiven meditativen, selbsterfahrungsbezogenen, auch spirituell verwertbaren Erlebnis- und Handlungsmöglichkeiten.