Buchtitel: Jähzorn. Psychotherapeutische Antworten auf ein unberechenbares Gefühl.
Autorinnen: Itten T
Verlag: Springer
Erschienen: 2007

...Tiefenpsychologie, veranschaulichenden Erlebnisberichten, demoskopischen Daten aus eigenen Untersuchungen, Beispielen aus Kulturgeschichte, Religion, Film, Biografien bedeutender Menschen aus Wissenschaft und Literatur. Beeindruckend – auch von der literarischen Gestaltung- ist die autobiografische Schilderung des Autors von einem prägenden Jähzornerlebnis in früher Kindheit. Durch den assoziativen Stil bleibt der Leser gebannt und gewinnt einen erlebnishaften Überblick über das Phänomen Jährzorn. Freilich bleibt dadurch auch manches nur angedeutet, z.B. die These des Autors betreffend die Grundstörung, die der Autor als eine Metapher für das Zusammenstoßen der menschlichen und animalischen Schichten und erste Faltung betrachtet. Oder das ausführliche Zitat aus dem I Ching (S. 175), das eine nähere Analyse verdienen würde. Die starke Betonung der Prägung durch frühe Erlebnisse, untermauert durch die Schilderung von Tierexperimenten, ist entlastend und belastend zugleich und sollte mit dem Wissen um Kompensation, Resilienz etc. konfrontiert werden.

Die Heilungsansätze für den Jähzorn enthalten Bekanntes: Emotionale Entlastung, Selbstfindung, Selbstwert, Grenzen spüren und anerkennen u.v.a.m. Insgesamt eine reichhaltige Phänomenologie des Jähzorns, die durch den authentischen Stil des Autors sympathisch vermittelt wird.