Buchtitel: Mit Imaginationen therapieren. Neue Erkenntnisse zur Katathym-Imaginativen Psychotherapie.
Autorinnen: Kottje-Birnbacher L, Wilke E, Krippner K, Dieter W
Verlag: Dustri
Erschienen: 2005

...bei dem über neue Erkenntnisse referiert wurde. Jede Psychotherapie verdankt sich einem genialen Anfang, im Falle der KIP ist das Hanscarl Leuner, der das Verfahren entwickelt hat. Jede Psychotherapie lebt aber nur dann weiter, wenn sie die Erkenntnisse des Anfangs nicht verabsolutiert, sondern systematisch weiter entwickelt. Die Geschichte des Verfahrens wird daher im ersten Teil dargestellt – und konsequenter Weise werden auch die neueren Entwicklungen, spezifischen Anwendungen und technischen Ausgestaltungen des Verfahrens beleuchtet. Interessant ist dabei auch der Vergleich, wie sich die Methode unter anderen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (nämlich im ehem. Ostdeutschland) entfalten konnte: „Der brave Soldat Schwejk, Don Quijote de la Mancha und der Elephant..“. Interessant auch der Hinweis auf die Experimente des Methodenbegründers mit Halluzinogenen. Im anschließenden Theoriekapitel kreisen die Themen um die Besonderheiten der KIP-Theorie, aber auch um die allen tiefenpsychologischen Schulen zentralen Phänomene der Übertragung, der therapeutischen Beziehung, der Entwicklung und Ausgestaltung von Symbolisierungsprozessen sowie der Darstellung und Modifizierung von Beziehungsschemata in Imaginationen. Aufschlussreich sind die Binnenvergleiche im Rahmen imaginativer Psychotherapiemethoden: etwa die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen KIP und Hypnosetherapie oder zwischen KIP und der Aktiven Imagination nach C. G. Jung. Im klinischen Teil wird die Behandlungspraxis mit der KIP durch die konkrete Darstellung von Behandlungsverläufen und Interventionstechniken deutlich erkennbar. Wesentliche Fragen werden erörtert, z.B.:Wie begleitet man katathyme Bilder, wie deutet man in der KIP, wie geht man mit der Übertragungsliebe um, ist Sinnsuche eine Illusion, ist sie kompatibel mit Imaginationen bzw. kann man mit Imaginationen die spirituelle Entwicklung fördern? Dabei wird nicht nur die Einzeltherapie berücksichtigt, sondern es werden auch praktische Hinweise zur Gruppenarbeit mit KIP gegeben bzw. Empfehlungen für die Arbeit mit bestimmten Patientengruppen (onkologisch, traumatisiert, adipös..)gegeben. Die Arbeit mit Imaginationen im Kontext von Coaching (in origineller Weise als Königsweg von der Couch zum Coach dargestellt) und Organisationsentwicklung rundet das Buch ab.

Die an der Psychotherapie mit Imaginationen interessierte Leserschaft wird fasziniert sein von der Fülle der Ideen und Anwendungen – das fachkundige Publikum wird Bestätigung und neue Denkanstöße erfahren!