Paul Feyerabend

Anlässlich des 10.Todestags von Paul Feyerabend wurde ein internationales Symposium vom Institut Wiener Kreis gemeinsam mit dem Institut für Zeitgeschichte und dem Institut für Philosophie der Universität Wien veranstaltet. Die Beiträge sind in diesem Buch versammelt und geben ein buntes Bild...

Buchtitel: Paul Feyerabend. Ein Philosoph aus Wien.
Autorinnen: Stadler F, Fischer K R
Verlag: Springer
Erschienen: 2006

...des „anarchistischen“ Denkers. Paul Feyerabend wird – was er aber aufgrund seiner offenen Haltung sicher begrüßt hätte – durchaus nicht nur bewundert, sondern in seinen Aussagen kritisch beleuchtet. Die einzelnen Kapitelüberschriften verraten nicht viel von dem Inhalt, dieser aber ist nicht nur für Philosophen eine Aufforderung, die eigene Position zu überdenken, sie wirft auch aus psychologischer Sicht interessante Fragen auf: Sind die Antiregeln, die Feyerabend aufstellt, wichtige Forderungen etwa im Sinn Alfred Adlers „es kann alles aber auch ganz anders sein“, oder sind sie das, was man Konterdependenz nennt: Oppositionelle Abhängigkeit? Aber mit dieser Facette würde man dem Philosophen, der sich mit Wissenschaftsgeschichte, mit Quantenmechanik, mit Erkenntnistheorie, mit der Ambivalenz des Glaubens u. v .a. m. auseinander gesetzt hat, nicht gerecht werden. Interessant sind diesem Buch auch die Gegenüberstellungen etwa zu Wittgenstein oder zu Popper.

Der Leser erfährt, dass Feyerabend sich mit der Ambivalenz der Musik (etwa zwischen Ästhetik und Aussage) befasste und mit ihrer Spannung zwischen „Regelhaftem“ und „Flüssigen“. Und er liest, dass Feyerabend ein außergewöhnlich unkonventioneller Lehrer war, der – vom Humboldtschen Freiheitsideal erfasst – Prüfungen für obsolet betrachtete.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
31.10.2007
Link
https://www.edugroup.at/bildung/paedagogen-paedagoginnen/rezensionen/detail/paul-feyerabend.html
Kostenpflichtig
nein