Buchtitel: Psychoanalyse der Lebensbewegungen. Zum körperlichen Geschehen in der psychoanalytischen Therapie - Ein Lehrbuch.
Autorinnen: Geißler P, Heisterkamp G
Verlag: Carl-Auer
Erschienen: 2007

...zur posthoc-Analyse der Interaktion kommt die Erfassung unmittelbarer Wirkzusammenhänge dazu, was auch der zunehmenden Beachtung relationaler, intersubjektiver Gesichtspunkte entspricht. Weiters plädieren die Autoren für eine ganzheitliche Sicht, die alle Ausdrucksformen der Psyche ob geistig oder körperlich zulässt und aufgreift. Einen kommentierten – und Neugier erweckenden -Überblick über große Bereiche des Buches gibt ein Einführungskapitel von Müller-Braunschweig Darauf folgen fünf Kapitel: Grundlagen und psychoanalytische Konzepte, Psychoanalyse der Lebensbewegungen, Analyse der Lebensbewegungen in der Gruppe, Spezielle Anwendungen und schließlich Weiterbildung und Ausblick. Um auch die Leser der Rezension neugierig zu machen, seien einige Stichworte herausgehoben (ohne dass dies aber eine Wertung bedeutet): Körperinszenierungen, körperliche Gegenübertragung, neue Repräsentanzenbildung, der Körper lügt nicht, inszenierte Interaktion, die Trennung von Körper und Seele, eine Bühne für die Seele, Körperbild-Diagnostik, Handlungsdialoge, erstarrte Lebensbewegungen, das implizite Beziehungswissen in Träumen, der unsichtbare Leib u.v.a.m.

Wer sich nun -körperpsychotherapeutisch gesehen- beim Lesen dieser Stichworte in eine Sprunghaltung begeben hat, wittert zu Recht: Hier bietet sich Lesegenuß und gehaltvolle geistige Nahrung mit zahlreichen Vitaminen für eine lebendige Therapiegestaltung, aber auch mit den bewegungsförderlichen Ballaststoffen theoretisch noch weiter zu klärenden Fragen.