Survival für Lehrer
Die erste Erwartung bestätigt sich nicht: Wieder einmal Besserwisserei, ein luftig geschriebenes Buch mit wahrscheinlich nicht zu viel Inhalt! Und wahrscheinlich schon allzu Bekanntes! All das bestätigt sich wie gesagt nicht. Das Buch ist zwar locker geschrieben, aber gerade das ist die Kunst:...
Buchtitel: Survival für Lehrer
Autorinnen: Brose K u. Pfaffe W
Verlag: Göttingen: Vandenhoeck &Ruprecht.
Erschienen: 2008
...Mit wenigen Worten Szenerien aus dem Alltag von Lehrerinnen und Lehrern ganz plastisch vor Augen zu führen – ohne Beschönigung, ohne Dramatisierung, aber immer höchst authentisch: Die da reden, wissen wovon sie sprechen aus eigener Erfahrung. Die sechs Kapitel befassen sich mit dem richtigen Auftreten als Lehrer, mit der erfolgreichen Bewältigung des Lehereralltags (und es wird wirklich keine Facette ausgelassen – von der Pubertät im Sportunterricht bis zum Mobbing, von der sterbenden Mutter einer Schülerin bis zum sehr verständnisvollen, aber auch klaren Wort zur Berücksichtigung von Landessitten im Abschnitt „Das Lama auf dem Schulhof“). Das dritte Kapitel beschreibt die Versäumnisse der Bildungspolitik (z.B. die falschen Schlüsse aus PISA), das vierte Kapitel stellt die größten Herausforderungen für Lehrer dar: Die benachteiligten, kriminellen, frühreifen, missbrauchten und verwahrlosten Kinder. Die zwei abschließenden Kapitel stellen „Todsünden“ von Lehrern dar wie z.B. Besserwisserei, Ungeduld bzw. stellen Fragen zum eigenen Lehrertyp, ob man ein Manager, Kumpel, Sanfter, Kominker, ‚Aussitzer oder Leitwolf ist.
Wegen der anregenden, skizzenhaft und doch sehr anschaulichen Gestaltung der einzelnen Problembereiche eignet sich das Buch nicht nur für die persönliche Lektüre, sondern könnte auch in Seminaren Stoff für viele anregende Diskussionen bieten!