Buchtitel: Wörterbuch der Psychoanalyse: Namen, Länder, Werke, Begriffe
Autorinnen: E Roudinesco, M Plon
Verlag: Springer
Erschienen: 2004

Sie möchten dreiundzwanzig wichtige Begriffe darstellen, alle Länder, in denen die Psychoanalyse Fuß fassen konnte, die Biografien ihrer Autoren, die psychopathologischen Theorien, die die Psychoanalyse entwickelte oder übernahm oder veränderte, die von ihr beeinflussten Wissensbereiche, die wichtigsten ersten Fallbeschreibungen, die Behandlungsmethoden, den Freudianismus, die Familie Freuds und auch seine Lehrer. Dazu kommen wichtige bibliografische Angaben und eine Zeittafel der wichtigsten Ereignisse. Nun versteht man, dass das Wörterbuch kein Glossar, kein Vokabular, kein Lexikon, keine Enzyklopädie sein möchte, sondern eine verwobene Darstellung aller Entwicklungen auf verschiedensten Ebenen, die sich um den Impuls „Freud“ ergeben haben. Die einzelnen Stichworte, etwa Abwehr, werden daher auch – abgesehen von einer kurzen Definition am Anfang – begriffsgeschichtlich aufgerollt und nicht einer systematischen semantischen Analyse unterworfen. Ein eigenwilliges Buch, das aber wahrscheinlich viel Überraschendes für den Leser zu bieten hat.

Ob die Titelbezeichnung „Wörterbuch“ nicht doch andere Erwartungen weckt, noch dazu, wo der französische Originaltitel sehr wohl von dictionnaire spricht, bleibt dahin gestellt. Aber wie sollte man diese vielseitige Zugangsweise sonst mit einem Begriff ergreifen?