Wenn Medien zur Sucht werden

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Computerspiele und Internet üben eine besondere Faszination für Kinder und Jugendliche aus und da kann es schon sein, dass sie etwas mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringen. Eltern und Erziehungsberechtigte sind dann oft verunsichert über das Ausmaß der Mediennutzung.

Ist der Medienkonsum der Kinder noch bedenkenlos oder grenzt das Verhalten schon an Spielsucht? Was kann man tun, damit Kinder in kein Suchtverhalten schlittern?

Obwohl die Internet- oder Computerspielabhängigkeit noch kein anerkanntes Krankheitssyndrom ist, wurden Klassifikationsinstrumente entwickelt, um einen Eindruck der Phänomene zu erhalten, die zur Computerabhängigkeit führen.
Folgende Klassifikation stellt die Computerspielabhängigkeitsskala des kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen vor:

  1. Einengung des Denkens und Verhaltens
    Großteils der freien Zeit wird mit Medien verbracht.
  2. Negative Konsequenzen
    Leistungseinbrüche, Konflikte mit Familie/Schule usw. werden in Kauf genommen.
  3. Kontrollverlust
    Frequenz und Dauer können nicht mehr kontrolliert werden, auch wenn sie merken, dass es zu viel wird.
  4. Entzugserscheinungen
    Fehlt der Zugang zu Medien, treten Entzugserscheinungen auf.
  5. Toleranzentwicklung
    Die Tätigkeit wird gesteigert und intensiviert.

Die Faktoren "Einengung des Denkens und Verhaltens", "Negative Konsequenzen" und "Kontrollverlust" sind zentral für die Klassifikation von Computerspielabhängigkeit. Die Faktoren "Entzugserscheinungen" und "Toleranzentwicklung" sind nur als Nebenkriterien angeführt.

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